Stipendiaten im Interview

„Viele setzen sich mit Nachhaltigkeit auseinander“: Resümee zum bessergrün-Stipendium

Das bessergrün-Stipendium neigt sich dem Ende zu und ein Jahr voller Wachstum und Entwicklung für drei Versicherungsmakler findet jetzt seinen Abschluss. Sie berichten im Interview von ihren Lernprozessen und der kontinuierlichen Herausforderung, Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche und in ihrem eigenen Maklerbetrieb voranzutreiben.

13:04 Uhr | 30. April | 2024
Das bessergrün-Stipendium neigt sich dem Ende zu und ein Jahr voller Wachstum und Entwicklung für drei Versicherungsmakler findet jetzt seinen Abschluss. Sie berichten im Interview von ihren Lernprozessen und der kontinuierlichen Herausforderung, Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche in ihrem eigenen Maklerbetrieb voranzutreiben.

Die Stipendiumsteilnehmer und bessergrün-Lizenzpartner lernen das Urwaldprojekt, welches auch bessergrün fördert, besser kennen.

| Quelle: procontra

Ein Jahr lang haben wir drei Makler begleitet, die im Rahmen des bessergrün-Stipendiums eine Förderung erhalten haben, um ihr Unternehmen und ihre Beratung nachhaltig umzugestalten. Mit der finanziellen Unterstützung von jeweils 25.000 Euro konnten sie verschiedene Bereiche in ihrem Unternehmen ausbauen oder weiterentwickeln, die einen direkten Einfluss auf Nachhaltigkeit haben.

Neben der finanziellen Förderung haben die drei Makler, Jan Müller von Müller & Partner Versicherungsmakler, Gorden Isler von fairvendo und Michael Rauch von MIRAfinanzen aber auch Coachings von bessergrün erhalten und es gab vertiefende Workshops zu relevanten Themen.

Nachhaltiges Engagement von bessergrün

Während eines Netzwerkevents in Wershofen, konnten sich die drei Stipendiaten vor Ort selbst ein Bild vom nachhaltigen bessergrün-Engagement  machen: Denn während einer Waldwanderung mit „Wohllebens Waldakademie“ lernten die Teilnehmer das Ökosystem Wald und das Urwaldprojekt, welches auch bessergrün fördert, besser kennen.

Im Interview haben wir die Stipendiaten nun um ein abschließendes Resümee gebeten und über ihre Ziele und Wünsche für die Zukunft gesprochen:

procontra: Im Juni 2024 endet das bessergrün-Stipendium: Mit welchen drei Wörtern würden Sie das vergangene Jahr beschreiben?

Jan Müller: Lernen, Mehrwert, Bäume: Mir wurde im Laufe des Stipendiums klar, dass das Thema Nachhaltigkeit sehr umfangreich ist und ich noch viel lernen muss. Der Austausch während der Zeit war toll, ein echter Mehrwert und wir konnten viel für uns mitnehmen in den Alltag. Das Treffen in Wohllebens Waldakademie und die Infos zu den Bäumen haben mich sehr beeindruckt.

Gorden Isler: Überraschend, mutmachend, ungenügend: Überraschend viele in der Versicherungsbranche setzen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, was Mut macht. Trotzdem bleibt der Zustand der Branche ungenügend: beginnend bei unklaren Definitionen von Nachhaltigkeit bis hin zu einem Mangel an nachhaltigen Produkten.

Michael Rauch: Spannend, tiefgründig, Freude: Es war für mich sehr aufschlussreich und spannend mich mit dem Thema Nachhaltigkeit einmal so intensiv zu beschäftigen. Durch unsere Workshops und den Austausch mit Jan und Gorden habe ich viel gelernt und ein tiefgründiges Verständnis erlangt. Und letztendlich hat es mir auch viel Freude bereitet, durch das bessergrün-Stipendium meine Arbeit und meine persönliche Entwicklung voranzubringen.

„Genau hinschauen lohnt sich“

procontra: Welche Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit haben Sie gewonnen?

Isler: Für mich war es sehr wertvoll über den Tellerrand unserer Branche zu schauen. Die Tage in Wershofen waren inspirierend, weil wir uns wirklich Zeit genommen haben und uns jenseits des Büroalltags die Bedeutung des Urwaldes vor Augen führten. Das schuf ein Bewusstsein dafür, dass das bessergrün-Versprechen, einen Baum pro Vertrag zu pflanzen, nicht einfach nur netter Zusatz ist.

Müller: Die „grünen Produkte“ der Versicherer sind nicht immer 100 Prozent grün! Man muss schon sehr genau schauen. Aber es lohnt sich. Das Thema Nachhaltigkeit hat für jeden einen eigenen Schwerpunkt: ob Naturschutz, Artenvielfalt, Müllreduzierung, Konsumverhalten, Klima, CO2-Fußabdruck oder auch menschliche Beziehungen, Gesundheit. Alles muss seinen Platz finden.

procontra: Welche Empfehlungen können Sie anderen Maklern aus den „Learnings“ des Stipendiums mitgeben?

Müller: Traut euch neue Wege zu gehen und entscheidet euch, wie ihr anfangen wollt. Man muss nicht gleich das große Rad drehen. Wenn alle mitmachen, können wir viel erreichen. Sucht euch einen Teil der Nachhaltigkeit aus, der zu euch passt und traut euch den Blick zu öffnen für Dinge, die ihr noch nicht kennt.

Isler: Es lohnt sich, das Weiterbildungsangebot von bessergrün, also der bessergrün-Akademie, genauer anzuschauen und Wissen dort zu vertiefen, wo man ein besonderes Interesse entwickelt. Es ist wichtig sich mit anderen Personen und Unternehmen zu vernetzen, um voneinander zu lernen.

Das bessergrün-Stipendium neigt sich dem Ende zu und ein Jahr voller Wachstum und Entwicklung für drei Versicherungsmakler findet jetzt seinen Abschluss. Sie berichten im Interview von ihren Lernprozessen und der kontinuierlichen Herausforderung, Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche in ihrem eigenen Maklerbetrieb voranzutreiben.

Die drei bessergrün-Stipendiaten: Jan Müller, Gorden Isler und Michael Rauch

| Quelle: procontra

„Wir fühlen uns bestätigt weiterzumachen“

procontra: Können Sie uns einen Ausblick auf die Zeit nach dem Stipendium geben? Werden Sie weiter an der nachhaltigen Ausrichtung Ihres Unternehmens und Ihrer Beratung arbeiten?

Rauch: Ja, auf jeden Fall! Nachhaltigkeit war schon vor dem bessergrün-Stipendium ein großes Anliegen bei mir, deshalb werde ich mich auch nach dieser Zeit weiter damit beschäftigen. Auch der Austausch mit Jan, Gorden und Frederik Waller (ehemaliger Geschäftsführer von bessergrün) soll bestehen bleiben.

Isler: Wir fühlen uns in unserer bisherigen Nachhaltigkeitsstrategie bestätigt und werden gemeinsam nach Möglichkeiten suchen kontinuierlich besser zu werden. Wir wollen aber aktiver in unserer Außenkommunikation werden. Wir werden also lauter.

Müller: Wir möchten in Zukunft mehr unsere Kunden mitnehmen. Wir werden unsere Beratungskonzepte weiterentwickeln, für unsere Firmen- als auch unsere Privatkunden. Wir wollen Veranstaltungen entwickeln, bei denen sich alle zum Thema Nachhaltigkeit informieren können.

Persönliche Ziele während des Stipendiums


Michael Rauch

procontra: Sie haben erzählt, dass Sie während des Stipendiums einen Fokus auf die digitale Ausrichtung und Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit legen möchten. Konnten Sie hier Erfolge erzielen?

Rauch: Hier bin ich noch in der Planungsphase, also in den ersten Schritten der Umsetzung. Bei der Suche nach einer für mich passenden Zielgruppe bin ich aber einen ganzen Schrittweitergekommen: Als Mitglied einer vegan lebenden Familie werde ich mich zukünftig auch genau auf diese Zielgruppe fokussieren.

Jan Müller

procontra: Sie haben zu Beginn berichtet, dass Sie sich als Ziel gesetzt haben, 500 Bäume während des Stipendiums zu pflanzen: Konnten Sie das Vorhaben umsetzen?

Müller: Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen uns noch 82 Bäume! Wir blicken positiv auf das Stipendiums-Ende und sind uns sicher, dass wir die 500 noch in diesem Jahr voll bekommen. Jetzt ist erstmal keine Pflanzzeit mehr, aber wenn es wieder los geht, möchten wir selbst Hand anlegen und aktiv Bäume mitpflanzen, vielleicht sogar gemeinsam mit unseren Kunden.

Gorden Ilser

procontra: In einem früheren Interview haben Sie angekündigt, dass Sie zusammen mit Ihren Mitarbeitern planen einen Podcast zu starten. Konnten Sie hier schon loslegen?

Isler: Wir sind tatsächlich gestartet und die ersten acht Folgen sind veröffentlicht. Der Podcast heißt FAIRstärkung und wird von zwei Mitarbeitenden unseres Unternehmens produziert. Wir hatten von Anfang an eine dreistellige Reichweite und lassen auch Kund*innen von fairvendo zu Wort kommen. Nachhaltigkeit spielt dabei immer eine Rolle. Es geht um ökologische, soziale oder finanzielle Fragestellungen. Die Rückmeldungen sind unheimlich positiv und meine Kolleg*innen haben große Freude daran. Ohne das Stipendium wären wir nicht so schnell an diesen Punkt gekommen. Dafür sind wir sehr dankbar!