Corona-Service: Diese Versicherer und Pools halfen Maklern am besten

Die Corona-Krise hat den klassischen Kundenkontakt von Maklern fast zum Erliegen gebracht. Dafür haben Versicherer, Pools und Verbünde den Service für Makler verstärkt. Wie das bei freien Vermittlern ankommt, zeigt eine neue BBG-Studie.

10:09 Uhr | 07. September | 2020

Die Corona-Krise hat deutliche Spuren bei der finanziellen Situation der Maklerunternehmen hinterlassen. 42 Prozent beklagen Umsatzverluste und sind gleichzeitig gezwungen in moderne Technik zu investieren, um trotz der Krise mit ihren Kunden im Kontakt zu bleiben. Knapp 34 Prozent haben diese finanzielle und zeitliche Belastung gestemmt. Lediglich 5 Prozent mussten dazu zusätzliche Kredite aufnehmen. 

Das sind Kernaussagen der Studie „Asscompact-Trends III/2020“, die von der der BBG Betriebsberatung stammt und an der sich Ende Juni 357 Makler und Mehrfachagenten beteiligt hatten. Ein erster Zwischenstand der procontra-eigenen Maklerumfrage „Maklers Lieblinge 2020“ unter zu diesem Zweitpunkt rund 600 Teilnehmern hatte indes ergeben, dass 42 Prozent der Makler im ersten Halbjahr trotz Ausgangsbeschränkungen und Konjunkturrückgang keine Auswirkungen bei ihren Einkünften gespürt haben.

In einem Sonderteil der BBG-Studie geht es um die bisherigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsalltag von unabhängigen Vermittlern. Auch ein Ranking der Versicherer sowie Pools/Verbünde mit dem besten Service während der Pandemie für Makler findet sich darin. Ergebnis der Maklerbefragung bei den Versicherern – nach Bereichen in der genannten Reihenfolge:

Pools werden besser als Versicherer empfunden

Bei den Pools und Verbünden bescheinigten die Makler den mit Abstand besten Service während der Krise der Fonds Finanz, gefolgt von der Genossenschaft VEMA.

Generell wird die Unterstützung der Pools besser als die der Versicherer empfunden, sagen 53 Prozent der Makler. Fast 59 Prozent emfinden es als wettbewerbsverzerrend, dass die Ausschließlichkeits-Organisationen von den Versicherern mit Finanzhilfen unterstützt werden.

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Generell stellen die unabhängigen Vermittler den Versicherern mittelmäßige Noten für die Schadenregulierung in der Krise aus. Knapp die Hälfte (47,4 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass die Schadenregulierung problemlos erfolgt. Allerdings fordern fast drei Viertel (73,4 Prozent), dass die Versicherer bei Betriebsschließungsversicherungen kulanter sein sollten. Die zum Teil schlechte Kommunikation der Versicherer und deren Unwilligkeit zu fairen Lösungen erschwere Maklern das Kundengespräch und lässt die Branche nicht los (procontra berichtete).

Arbeitsinhalte teilweise geändert

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie verteilt sich die Arbeitszeit anders als früher. Die Kundenberatung nimmt mit 23,3 Prozent zwar immer noch den größten Anteil ein, weist aber einen Rückgang von rund vier Prozentpunkten im Vergleich zur Phase vor Corona auf. Während für die Kundenakquise vor Ausbruch der Pandemie noch der zweitgrößte Anteil der Arbeitszeit entfiel, nimmt mittlerweile die Kunden- und Vertragsverwaltung diese Stelle ein.

Zum Vergleich: Den größten Teil ihrer Arbeitszeit pro Kunde verwendeten die unabhängigen Vermittler vor einem Jahr noch auf die Beratung (35 Prozent) – aller Regulierung zum Trotz (procontra berichtete). Beim Aufwand folgen im Vergleichszeitraum 2019 Angebotserstellung und Abschluss, die 24 Prozent des Zeitumfangs kosteten, gefolgt von Terminplanung und Kontaktpflege (elf Prozent).

Mehr Kontakte per Telefon und Videokonferenz

Aufgrund der Pandemie verteilt sich die Anzahl der Kundentermine von Maklern über verschiedene Kanäle. Knapp ein Drittel der Befragten nahm weniger Kundentermine wahr, 56 Prozent sprachen sogar von erheblich weniger Kundenterminen. Dagegen ist bei telefonischen oder Videotelefon-Terminen ein klarer Anstieg zu verzeichnen.

Dennoch sehen sich nur 35,6 Prozent der Befragten als digitale Vorreiter bzw. digital Fortgeschrittene. 73,7 Prozent sind der Meinung, dass die Versicherer gezwungen sind, digitaler zu werden. Rund die Hälfte der Maklerfirmen (51,9 Prozent) gab an, dass sich die Kunden an die digitale Kommunikation gewöhnten.

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