Branchenmonitor
Diese Wohngebäudeversicherer verloren die meisten Verträge
14:02 Uhr | 14. Februar | 2023
2021 war aufgrund der Flutkatastrophe ein Horrorjahr für viele Menschen in Deutschland. Gleiches gilt für deren Wohngebäudeversicherer. Die vielen Elementarschäden, überwiegend in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, trieben die Schadenkostenquote von 94,4 Prozent in 2020 auf 139,2 Prozent nach oben (+44,8 Prozent).
In der Folge wurde über die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden diskutiert, da auch in den bestehenden Gebäudeversicherungen nur selten Gefahren wie Überschwemmung, Starkregen oder unbenannte Gefahren versichert sind. Zwar wurde diese erst kürzlich vor dem Hintergrund enorm hoher Inflation als nicht zumutbar abgetan. Doch nun keimt neue Hoffnung auf eine Regelung, die eine Verbreitung des Versicherungsschutzes fördern könnte.
Wie sich infolge der Flutkatastrophe der Bestand an Elementarschutzbausteinen hierzulande verändert hat, das weisen sowohl der GDV als auch der „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH nicht aus. Während der Gesamtverband aber seit drei Jahren unverändert von 19,3 Millionen Verträgen in der verbunden Wohngebäudeversicherung (VGV) berichtet, ist der Vertragsbestand im Branchenmonitor von 18.170.100 in 2020 auf 18.778.650 in 2021 gestiegen. Letzterer berücksichtigt allerdings nur die 50 größten Anbieter nach Prämieneinnahmen (95 Prozent Marktabdeckung), was für eine Zentralisierung des Gesamtbestands auf die großen Anbieter zeugen könnte. Zudem schreiben die Studienautoren, dass aus den Geschäftsberichten in den meisten Fällen nicht entnommen werden könne, wie hoch der Anteil des Privat- beziehungsweise Firmenkundengeschäfts am Wohngebäudeversicherungsgeschäft sei.
Trotz eines, laut Branchenmonitor, ordentlichen Wachstums um mehr als 600.000 Policen konnten nicht alle der 50 größten Anbieter davon profitieren. Geschrumpfte Bestände mussten sogar 21 Unternehmen, also fast die Hälfte der Top 50, zum Jahresende 2021 ausweisen. Anteilig am schwersten erwischte es dabei die Alte Leipziger. Ihr Wohngebäudebestand ging um 3,51 Prozent (-3.306 Verträge) auf 90.994 zurück.
Mehr als 5.000 Policen mussten nur vier Wohngebäudeversicherer einbüßen, wobei die HDI (-4.609) und die Basler (-4.503) relativ nah an diese Marke herankamen. In unserer Bilderstrecke haben wir die größten Policen-Verlierer zusammengestellt. Darunter auch zwei große Anbieter, die jeweils um die 50.000 Verträge ziehen lassen mussten.