Die US-Investment-App Robinhood ist Opfer eines Hackerangriffs geworden: E-Mail-Adressen von rund sieben Millionen Kunden sowie die vollen Namen von weiteren zwei Millionen Menschen wurden in der vergangenen Woche gestohlen. Bei mehr als 300 Kunden seien zusätzliche Daten wie Geburtstage und Postleitzahlen abgegriffen worden und von zehn Betroffenen wurden offenbar „umfangreichere Kontodetails enthüllt“. Dies teilte das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss in einem Blogbeitrag mit.
Die IT-Eindringlinge hätten Lösegeld verlangt – in welcher Höhe und ob schließlich Lösegeld bezahlt wurde, ließ der Neobroker allerdings offen. Inzwischen sei die Sicherheitslücke laut Robinhood wieder geschlossen worden. Dass sensiblere Informationen wie Bankverbindungen oder Sozialversicherungsnummern entwendet wurden, glaube man nicht, heißt es weiter. Nach der Attacke am 3. November schaltete Robinhood Justizbehörden sowie eine externe IT-Firma ein. Die Aktien des Unternehmens reagierten auf den Hacker-Angriff mit deutlichen Kursverlusten. Probleme mit Hackern hatte der Onlinebroker bereits in der Vergangenheit gehabt.
Anfang des Jahres geriet die US-Trading-App in den Fokus, als sich über die Social-Media-Plattform Reddit Millionen Anleger zum Aktienkauf verabredeten und den Kurs der Gamestop-Aktie in Rekordhöhe trieben. Damals gehörte Robinhood zu den bei der Gamestop-Armada besonders beliebten Broker-Apps. Markus Richert, Seniorberater bei der Vermögensverwaltung Portfolio Concept, erklärte in einem früheren procontra-Gespräch den Erfolg so: „Die App ist leicht zu bedienen und damit für Laien besonders attraktiv. Mit nur wenigen Klicks kann jeder ein Depot eröffnen – bequem zu Hause vom Smartphone aus, ohne Beratung und ohne verstehen zu müssen, was eine Aktie überhaupt ist.“
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