Studie

Robo Advisors: Meist legen Menschen das Geld an

Eine Biallo-Studie gibt Einblick in die Arbeit von Robo-Advisors. In Sachen Rendite brauchen sich einige der Anbieter nicht zu verstecken. Dennoch ist die Nachfrage rückläufig.

Author_image
15:10 Uhr | 01. Oktober | 2025
Mensch und Roboter, Hand in Hand

Bei den meisten Robo Advisors arbeiten Mensch und Maschine bei der Anlage der Kundengelder offenbar Hand in Hand.

| Quelle: AndreyPopov

Robo Advisors gelten, mal salopp gesagt, als das Vehikel der faulen Anleger. Depot eröffnen, einzahlen und der „Roboter“ managt alles zu geringen Kosten. Dass zumindest die Annahme des rein digitalen Finanzentscheiders in vielen Fällen gar nicht zutrifft, geht aus der Studie „Robo-Advisors 2025 – Kunden, Kosten, Künstliche Intelligenz“ des Verbraucherportals Biallo hervor. Demnach gaben 13 der 16 befragten Robo Advisors an (9 weitere wollten an der Befragung nicht teilnehmen), dass die Anlageentscheidungen neben dem maschinellen Portfoliomanagement auch von menschlichen Anlageexperten getroffen werden. Nur drei Anbieter schlossen dies aus.

Quirion beispielsweise betonte gegenüber Biallo, dass die Anlageentscheidungen ausschließlich von Menschen getroffen werden. Smavesto wiederum erklärte: „Der Algorithmus berechnet auf Basis historischer Daten das optimale Portfolio unter Berücksichtigung der jeweiligen Risikoneigung und gegebenenfalls verbrauchter Risikobudgets. Darüber hinaus findet eine zusätzliche Kontrolle durch erfahrene Portfoliomanager statt, die auch die letztendlichen Anlageentscheidungen treffen und die Orders freigeben.“

Für die Kunden dürfte das von Vorteil sein. Denn eine Scope-Analyse ergab kürzlich, dass KI-gesteuerte Fonds zwar eine geringere Volatilität aufweisen, von Menschenhand gemanagte Anlagen aber mehr Rendite bringen.

Bei den von Biallo untersuchten Robo Advisors ist das Renditespektrum sehr weit. Während der beste Anbieter mit einer offensiven Strategie (bis zu 100 Prozent Aktien) zum Stichtag 30. Juni 2025 eine 12-Monats-Performance von 11,28 Prozent erreichte, kam der schlechteste nur auf 0,2 Prozent. Zum Vergleich: Zwar kam der MSCI World in diesem Zeitraum nur auf 6,15 Prozent Rendite, der DAX dagegen aber auf 31,11 Prozent.

Kosten und Nachfrage

Im Durchschnitt liegen die jährlichen Kosten für das Robo-Depot bei 1,11 Prozent der Anlagesumme. Robo Advisors, die ausschließlich auf ETF setzen, sind in der Regel mit 0,67 Prozent noch günstiger.

Trotzdem ist die Nachfrage seit 2024 rückläufig. Bei 9 Anbietern, die Biallo ihren Kundenbestand bis 2021 zurück mitteilten, zeigte sich ein durchschnittlicher Anstieg von rund 8.000 auf rund 20.000 Kunden innerhalb von drei Jahren – ein Anstieg von rund 4.000 Kunden pro Jahr. Im ersten Halbjahr 2025 hingegen konnte sie im Durchschnitt nur rund 1.000 Kunden hinzugewinnen. Insgesamt schätzen die Umfrageteilnehmer die Gesamtzahl der Robo-Kunden in Deutschland auf 260.000 bis 270.000.

Die vollständige Biallo-Studie zu Robo Advisors gibt es hier.