HDI-Umfrage

Aktienstudie 2025: Vertrauen in Börsenanlagen erreicht Rekordniveau

Das Vertrauen in Aktien, Fonds und sogar Kryptowährungen erreicht 2025 neue Höchststände. Eine aktuelle HDI-Studie zeigt, wie stark sich das Vorsorgeverhalten verändert – und warum besonders junge Berufstätige neue Wege gehen.

Ein Mann verändert einen Balken, auf dem Risk steht, von los auf high.

Parallel bleibt jedoch auch ein Risikobewusstsein bestehen: 39 Prozent empfinden die Anlage in Aktien als „zu kompliziert“, 35 Prozent halten sie grundsätzlich für zu riskant. | Quelle: champpixs

Das Vertrauen deutscher Berufstätiger in Aktien und Fonds als Baustein der Altersvorsorge hat Anfang 2025 ein neues Rekordniveau erreicht. Wie eine repräsentative Befragung der HDI Versicherungen unter 3739 Erwerbstätigen zeigt, beurteilen inzwischen 28 Prozent der Befragten börsengehandelte Wertpapiere positiv – ein Anstieg um fast die Hälfte gegenüber 2020 (19 Prozent). Nur das Eigenheim genießt mit 44 Prozent noch größeres Vertrauen, wobei der Abstand seit Jahren kontinuierlich schrumpft. Erstmals wurden zudem Kryptowährungen abgefragt: Besonders unter den unter 40-Jährigen hält bereits jeder Vierte digitale Vermögenswerte für „gut geeignet“ zur Altersvorsorge. Gleichzeitig offenbaren die Ergebnisse deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Während 34 Prozent der Männer auf Aktien setzen, sind es bei Frauen lediglich 20 Prozent. HDI-Vorstand Holm Diez ordnet die Entwicklung ein und spricht von einem „weiter verstärkten Trend zu aktienbasierten Vorsorgekonzepten“, den die Studie klar bestätigen könne.

Rendite, Risiko, Realität: Warum die Börse für viele attraktiver wird

Ein zentrales Motiv für das wachsende Vertrauen: 57 Prozent der Berufstätigen sind überzeugt, dass Aktien langfristig höhere Renditen liefern als klassische Zinsanlagen – 2023 lag dieser Wert bei 48 Prozent. Auch als Inflationsschutz gewinnen Aktien an Bedeutung (40 Prozent gegenüber 32 Prozent im Jahr 2023). Parallel bleibt jedoch ein erhebliches Risikobewusstsein bestehen: 39 Prozent empfinden die Anlage in Aktien als „zu kompliziert“, 35 Prozent halten sie grundsätzlich für zu riskant.

Besonders auffällig bleibt der Gender-Gap: Zwar ist das Vertrauen von Frauen seit 2020 stärker gestiegen als das der Männer, doch bleibt die Skepsis gegenüber Börsenprodukten deutlich ausgeprägter. Auch in der Bewertung der gesetzlichen Rentenversicherung zeigen sich Unterschiede: Nur 14 Prozent der Frauen bringen ihr Vertrauen entgegen – bei Männern liegt der Wert bei 20 Prozent. Private Lebens- und Rentenversicherungen schneiden dagegen fast geschlechtergleich ab (21 bzw. 22 Prozent).

Kryptowährungen spalten Generationen – Hamburg als Hotspot digitaler Altersvorsorge

Besonders stark wirkt der Generationsunterschied beim Thema Kryptowährungen: Während 26 Prozent der Unter-40-Jährigen digitale Werte als geeigneten Vorsorgebaustein einschätzen, sind es bei den über 40-Jährigen nur 11 Prozent. Das korrespondiert mit den Erfahrungen: Jeder Dritte der jüngeren Berufstätigen hat bereits Bitcoins & Co. gekauft; bei Älteren sagt das nur jeder Siebte. Auch regional zeigen sich klare Muster: Hamburg führt mit 27 Prozent der Berufstätigen, die Kryptowährungen zur Altersvorsorge geeignet finden, das bundesweite Ranking an und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt von 17 Prozent. In Bremen (29 Prozent) und Hamburg (28 Prozent) besitzen zudem überdurchschnittlich viele Berufstätige bereits eigene Krypto-Investments. Schlusslichter sind das Saarland und Sachsen-Anhalt, wo jeweils nur 11 Prozent digitale Werte als Altersvorsorgeoption einschätzen. HDI-Vorstand Diez spricht in diesem Zusammenhang von einem „bemerkenswerten Ergebnis“, das zeige, wie sehr sich die Vorsorgelandschaft durch neue Anlageformen diversifiziere – auch wenn Kryptowährungen im Gesamtranking derzeit nur 4 Prozent erreichen.

Long Story short

  • Aktien und Fonds gewinnen stark an Vertrauen: Laut HDI-Studie erreicht ihre Akzeptanz als Altersvorsorge den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung; 57 % der Berufstätigen erwarten langfristig bessere Renditen als bei Zinsanlagen.

  • Deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen: Männer vertrauen Börsenanlagen deutlich stärker als Frauen, während Jüngere Kryptowährungen bereits als ernstzunehmenden Vorsorgebaustein betrachten.

  • Private Vorsorgeformen legen zu: Lebens- und Rentenversicherungen festigen ihren Platz vor der gesetzlichen Rente – besonders Frauen misstrauen der gesetzlichen Absicherung zunehmend.