Inflation erreicht 10-Jahres-Hoch

Die Inflationsrate lag im Oktober 2,5 Prozent über dem Vorjahresniveau und damit auf dem höchsten Stand seit 10 Jahren. Mit fatalen Folgen für Sparer. Auch die Zinsen für Tagesgelder sackten ab. Wo Experten derzeit Rendite-Möglichkeiten für Aktien-Anleger sehen.

12:11 Uhr | 07. November | 2018
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Fotolia / pathdoc

Die Verbraucherpreise im Oktober 2018 lagen im Schnitt 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, zeigen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes. Das ist seit 10 Jahren der höchste Stand. Auf klassischen Sparkonten geparktes Geld kann derzeit keine positive Realrendite erzielen, fasst das Portal Tagesgeldvergleich.net zusammen. Das dürfte den Großteil der Deutschen betreffen, denn Studien zeigen immer wieder, dass hierzulande Geld am liebsten auf Giro- oder Sparkonten angelegt wird.

Tagesgeldzinsen brechen ein

Doch auch bei den Zinsen für Tagesgeld ist ein Einbruch zu verzeichnen. Zum Stichtag 1. November 2018 sank der Zinssatz und liegt nun bei 0,17 Prozent - ein Minus von 5,56 Prozent zum Vormonat. Noch drastischer fällt der Zins-Einbruch bei den Top-5-Anbietern aus, berichtet das Portal. Bei den Top 5-Anbietern ging es für den Durchschnittszins von 0,98 auf 0,78 Prozent abwärts. Die Leipziger raten in ihrem „Tipp des Monats“ zum Tagesgeld der ING-DiBa. Dort könne man sich 1,00 Prozent Zins für 4 Monate garantieren lassen – bis zu einer Einlagenhöhe von 50.000 Euro.

Mehr Rendite mit Aktien

Deutlich mehr bekäme man bei Aktieninvestments für sein Geld. Das zeigt eine Credit Suisse-Auswertung. Demnach erzielte ein Weltindex in den zurückliegenden 118 Jahren per Ende 2017 trotz zwischenzeitlicher Verluste durch Weltkriege, Wall-Street-Crash, großer Depression und Ölpreisschock nach Abzug der Inflation eine reale annualisierte Rendite von 5,2 Prozent. Eine Anlage in den deutschen Aktienmarkt erbrachte trotz Kriegen und Wirtschaftskrisen einen Gewinn von durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr.

3 Renditetreiber für Aktienanleger

Doch welche wirtschaftlichen Entwicklungen bieten die besten Renditemöglichkeiten für Aktien-Anleger? Tine Choi, Chefstrategin bei Danske Invest, stellt ihre drei aktuellen Favoriten vor und benennt, welche Risiken bestehen.

In den USA haben die meisten Gesundheitsunternehmen zuletzt gute Zahlen geliefert. Sie haben stark davon profitiert, dass die US-Steuerreform die Rückführung von Kapital aus dem Ausland zu günstigen Bedingungen ermöglicht. Das kann innerhalb der Branche den Weg ebnen für Übernahmen, Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe. In Europa erwarten wir ein steigendes Gewinnwachstum, das unter anderem von neuen Produkteinführungen vorangetrieben wird. Der Biotechnologiesektor weist zudem ein starkes Wachstumselement auf. Gleichzeitig ist der Trend zu einer alternden Bevölkerung für die Gesundheitsbranche ein solider, fundamentaler Wachstumsmotor. Ältere Menschen machen einen wachsenden Anteil der Bevölkerung aus, unter anderem in vielen westlichen Ländern sowie in China – und genau das wird einen steigenden Bedarf an Medikamenten und Pflege mit sich bringen. Shutterstock.com/ Tawan Jz