Starke Marken beeinflussen den Erfolg von Embedded Insurance
Die Insurlab-Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen und crossconsulting entstanden ist, zeigt: Eingebettete Versicherungsangebote entwickeln dann Wirkung, wenn sie nicht nur technologisch, sondern auch strategisch sinnvoll positioniert sind.
Die häufigsten Embedding-Modelle
Am weitesten verbreitet sind aktuell sogenannte Soft-Embedding-Modelle, auch als Linked Embedding bezeichnet – wie etwa optionale Zusatzversicherungen beim Kauf eines neuen Smartphones. Laut Studie entfallen gut 54 Prozent der untersuchten Fälle auf diese Form.
Weitere 19,5 Prozent sind Visible-Bundled-Angebote und 9,3 Prozent Invisible-Bundled-Angbote. Laut Studie bieten diese Modelle das größte Wachstumspotenzial.
Bei Visible-Bundled-Angeboten ist der Versicherungsschutz fest in das Angebot des Drittanbieters integriert und im Preis inbegriffen. Dadurch soll die Attraktivität des Produkts oder der Dienstleistung insgesamt gesteigert werden. Der Endnutzer hat keine Möglichkeit, den Versicherungsschutz abzulehnen.
Invisible-Bundled-Angebote unterscheiden sich von der vorherigen Form einzig und allein durch die Sichtbarkeit. Der Name des Versicherungsanbieters ist hier für den Verbraucher nicht direkt erkennbar, sondern lediglich durch einen Blick in die Nutzungsbedingungen ersichtlich.
Related Embedding – also Angebote, bei denen die Endkunden auf die Seite eines Versicherungsanbieters zum Abschluss einer optionalen Versicherung verlinkt werden – machen ebenfalls 19,5 Prozent aus. Für die Studienautoren entspricht diese Form aber aufgrund des unzureichenden digitalen End-to-End-Prozesses und der dadurch stark limitierten Vorteile für die Kunden nicht dem eigentlichen Sinn und Zweck von Embedded Insurance.
Die Studie kommt unter anderem zu folgenden zentralen Erkenntnissen:
Embedded Insurance ist kein kurzfristiger Hype, sondern bietet echtes Wachstumspotenzial – insbesondere bei neuen Nutzungskontexten (z. B. Sharing Economy).
Als ein potenzieller „Game Changer“ für den Versicherungsvertrieb rückt zunehmend die direkte Integration von Versicherungslösungen in den Kauf- und Nutzungsprozess eines Produkts in den Blickpunkt.
Starke Marken – sowohl auf Versicherungs- als auch Vertriebspartnerseite – steigern signifikant die Abschlusswahrscheinlichkeit, in Einzelfällen um das 2,8-Fache.
Der Versicherungsschutz sollte spezifisch auf das Produkt abgestimmt sein und echten Mehrwert bieten.
Eine nahtlose End-to-End-Integration – idealerweise mit digitaler Schadenregulierung – ist entscheidend für Skalierbarkeit und Kundenzufriedenheit.
Drei Erfolgshebel: Produkt – Partner – Prozess
„Im Ergebnis“, schreiben die Studienautoren, „zeigt sich, dass es einer differenzierten, hausspezifischen Embedded-Insurance-Strategie bedarf, bei der die einzelnen Teilstrategien – Produkt, Partner, Technologie – explizit aufeinander abgestimmt sind.“
Versicherungsunternehmen sollten gezielt in ihre Marken investieren und sich nach Möglichkeit frühzeitig markenstarke Vertriebspartner sichern. White-Label-Strategien für Embedded Insurance hingegen seien eher kritisch zu betrachten, da das Fehlen einer starken Versicherungsmarke zu signifikant geringeren Erfolgschancen führe.
Unterm Strich biete Embedded Insurance die Möglichkeit, bestehende Versicherungslücken zu schließen und neue Kundensegmente zu erschließen.
>> Die vollständige Studie „Embedded Insurance: Gehypte Nische oder Zukunft des Versicherungsvertriebs?“ steht ab sofort auf der Website des Insurlab Germany kostenlos zum Download bereit.