Verhandlungen ohne Ergebnis

Tarifkonflikt spitzt sich zu: Ver.di ruft erneut zu Warnstreiks bei Versicherern auf

Kunden oder Makler, die gestern Kontakt mit ihrer Versicherung aufnehmen wollten, dürften wenig Erfolg gehabt haben. Der Grund: Die Gewerkschaft ver.di hatte Mitarbeiter im Innendienst erneut zum Warnstreik aufgerufen - unter anderem in Hannover, Berlin, München, Bremen, Mannheim und Hamburg. Weitere Warnstreiks sind geplant.

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13:05 Uhr | 15. Mai | 2025
Streikende Verdi-Mitarbeiter

Ver.di fordert mehr Geld für die Innendienstbeschäftigten im Versicherungswesen. Mit Warnstreiks will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

| Quelle: ollo

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Innendienstbeschäftigten im Versicherungswesen am Donnerstag erneut in mehreren Bundesländern zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Hintergrund sind die bislang ergebnislos verlaufenen Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten. Der Tarifvertrag war zum 31. März ausgelaufen.

Nachdem eine zweite Verhandlungsrunde Ende April ohne Ergebnis geblieben war, hatte sich die Gewerkschaft dazu entschlossen, Warnstreiks auszurufen. „Die Versicherungsunternehmen streichen Rekordgewinne ein – und legen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Angebot vor, das noch nicht einmal die Einkommensverluste durch die Inflation wettmacht“, sagt ver.di-Verhandlungsführerin Martina Grundler.

Die von den Arbeitgebern angebotene Gehaltserhöhung sei angesichts der geforderten Laufzeit nur ein Bruchteil der ver.di-Forderung und damit schlicht indiskutabel, betont Grundler. Der ver.di-Forderung von 12 Prozent für 12 Monate stünden ganze 3,6 Prozent Angebot der Arbeitgeber im ersten Jahr gegenüber. „Das ist ein Beleg mangelnder Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten.“

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 23. Mai in Düsseldorf statt. Im Vorfeld sollen weitere Warnstreiks stattfinden.