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Nicht im Vertrieb – Die größten KI-Hoffnungen der Schadenversicherer

Unter anderem in der Bestandsverwaltung und Betrugserkennung hoffen die meisten Komposit-Versicherer auf Effizienzgewinne durch KI. Gut für Vermittler: Die persönliche Beratung soll die Technik nicht ersetzen.

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14:09 Uhr | 23. September | 2025
Geschäftsmann denkt nach

Unter anderem in der Bestandsverwaltung und Betrugserkennung hoffen die meisten Komposit-Versicherer auf Effizienzgewinne durch KI. Gut für Vermittler: Die persönliche Beratung soll die Technik nicht ersetzen.

| Quelle: simplehappyart

Unabhängig von ihrer Unternehmensgröße sehen Komposit-Versicherer das größte Potenzial für den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in den Bereichen Bestandsverwaltung und Schadenmanagement. Das geht aus einer Befragung von 26 Schadenversicherern durch das Software-Beratungsunternehmen PPI AG hervor. Der Großteil der Befragten (81 Prozent) nannte diese Bereiche.

Aufgeteilt in größere (über 5.000 Mitarbeitende) und kleinere Versicherer fallen die Prioritäten etwas unterschiedlich aus: Die größeren Unternehmen hoffen vor allem in der KI-gestützten Verarbeitung großer Datenmengen das größte Potenzial für Effizienzgewinne. Bei den kleineren Unternehmen sind es das Posteingangsrouting und die Betrugserkennung.

Hingegen gar nicht genannt wurde der Vertrieb, was eine positive Nachricht für Vermittler sein dürfte. Seit dem rasanten Aufkeimen von KI-Anwendungen in allen Branchen schwingt auch der Gedanke mit, ob intelligente Beratungssoftware den Makler aus Fleisch und Blut vielleicht ersetzen könnte. Doch Experten sind in der Regel der Ansicht, dass KI die persönlichen Vermittler unterstützen wird, anstatt sie zu ersetzen.

 

Die größte Herausforderung für den KI-Einsatz bei den Versicherern liegt anscheinend in deren über Jahrzehnte gewachsenen Flickenteppichen aus veralteten IT-Systemen. Laut PPI sei die vielfach gewünschte Anbindung von moderner Software an solche Umstände schwierig. Alle befragten Institute beschrieben die hohe Komplexität der bestehenden Systeme als herausfordernd und 92 Prozent betonten einen internen Mangel an IT-Ressourcen. Hier dürfte es für die Versicherer wichtig sein, frühzeitig mit einer langfristigen Systemumstellung unter professioneller Beratung zu beginnen, um nicht in den nächsten Jahren mehr und mehr den Anschluss zu verlieren.