Forderung von Umweltaktivisten

Munich Re soll keine Erdgasförderung mehr versichern

Die Hauptversammlung des Rückversicherers Munich Re heute in München nimmt sich der Verein Urgewalt zum Anlass, genauer auf die Klimarichtlinien des Rückversicherers zu schauen.

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12:04 Uhr | 25. April | 2024
Munich Re soll keine Erdgasförderung mehr versichern

Urgewald fordert Munich Re zum Rückzug aus dem Versicherungsgeschäft mit Erdgasförderung auf.

| Quelle: Anton Petrus

Heute findet in Berlin der Petersberger Klimadialog statt – und in München die Hauptversammlung von Munich Re. Beides hat auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Doch auf den zweiten Blick schon, bei beiden Terminen geht es (auch) um Nachhaltigkeit. Während sich der Klimadialog darauf konzentriert, wie die Wirtschaft stärker einbezogen werden könne, bewertet der Kampagnenverein Urgewald anlässlich der Hauptversammlung des Rückversicherers deren Klimaschutzrichtlinien.

In ihrer Zusammenfassung dazu heißt es, dass Munich Re über zwei Tochtergesellschaften an der Versicherung der Flüssigerdgas-Terminals Cameron LNG an der US-Golfküste und Tacoma LNG im Bundesstaat Washington beteiligt war. Für beide seien Erweiterungen geplant. Flüssigerdgas aus den USA sei neben seinen massiven Klimafolgen aus gleichbedeutend mit Fracking, eine besonders umweltschädliche Gasfördermethode. Munich Re wollte sich auf Nachfrage „zu konkreten Projekten nicht äußern“, unabhängig davon, ob sie beteiligt seien oder nicht.

„Die schwachen Klimarichtlinien und die Unterstützung von US-LNG-Projekten zeigen: Munich Re muss noch deutlich ambitionierter werden. Der bereits geltende Ausschluss der Versicherung neuer Öl- und Gasfelder war ein wichtiger erster Schritt, aber auch die Versicherung neuer LNG-Terminals oder Gaspipelines muss Munich Re beenden“, fordert Regine Richter, Finanz-Campaignerin bei Urgewald Munich Re auf. „Denn deren Bau steigert den Bedarf nach neuen Gasfeldern. Erfreulich ist jedoch eine andere Meldung von Munich Re, demnach hat der Konzern im Versicherungsgeschäft für Öl- und Gasförderung eine Treibhausgasreduktion von zuletzt 80 Prozent erreicht. Wenn das stimmt, ist dies ein echter Fortschritt für den Klimaschutz.“