Hintergrund
2025 war das Jahr, in dem Rüstung grün wurde. Jetzt folgen die Ölkonzerne im ESG-Zirkus. Wird 2026 das Jahr, in dem fossile Brennstoffe als „unverzichtbare Brücke in die nachhaltige Zukunft“ gefeiert werden?
Mehr als jeder dritte ESG-Fonds ist in Unternehmen investiert, die fossile Expansionsprojekte vorantreiben oder keinen glaubhaften Paris-konformen Ausstiegsplan aus Kohle haben. Das hat eine Studie der Umweltorganisation Urgewald ergeben. Zwar mussten sich viele Fonds umbenennen, denn Nachhaltigkeitsbegriffe im Namen von Artikel-8- und Artikel-9-Fonds werden von der EU nun strenger reguliert. Hat das gewirkt? „Wir sehen seit einiger Zeit nicht mehr so viele weltbekannte Öl- und Gaskonzerne in Fonds, die sich in irgendeiner Weise nachhaltig nennen. Dafür gibt es dann aber weniger bekannte Unternehmen aus diesen Branchen“, berichtet Jörg Weber (Ecoreporter) und nennt etwa Betreiber von Pipelines und Hersteller von Pumpen.
Prognose
ESG-Fonds haben 123 Milliarden Euro in Fossilaktien investiert. Mit neuer Namensregulierung geht das weiter. Bis knapp 20 Prozent des Portfolios dürfen im Widerspruch zu Umwelt- und Klimazielen stehen.
Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent