Kolumne
Exchange Traded Funds (ETFs) sind längst fester Bestandteil der Finanzwelt. Doch während ETFs als kostengünstige Indextracker bekannt sind, etabliert sich zunehmend eine neue Variante: aktive ETFs. Diese kombinieren aktives Management mit den Vorteilen eines ETFs als Anlagevehikel.
Aktive ETFs brechen mit der klassischen Vorstellung, dass ETFs rein passive Indexabbilder sind. Statt einer festen Benchmark-Struktur treffen Fondsmanager aktive Entscheidungen über Titelauswahl und Gewichtung. Dabei bleibt das Produkt börsengehandelt, transparent und meist kosteneffizienter als klassische aktive Fonds. Gerade dieser Mittelweg ist für viele Finanzprofis interessant: Die aktive Steuerung ermöglicht gezielte Marktanpassungen, während die ETF-Struktur für Liquidität und Effizienz sorgt.
Ein weiterer Vorteil aktiver ETFs ist die Möglichkeit, auf spezifische Marktbedingungen und Trends zu reagieren. Fondsmanager können beispielsweise in aufstrebende Branchen oder Regionen investieren, die in traditionellen Index-ETFs möglicherweise unterrepräsentiert sind. Dies bietet Anlegern die Chance, von kurzfristigen Marktchancen zu profitieren, während sie gleichzeitig die Vorteile der ETF-Struktur nutzen. Natürlich ist dies nur ein Vorteil, wenn die Fondsmanager in der Lage sind, den Markt konstant zu schlagen. Zwar sind aktive ETFs in der Regel kostengünstiger als traditionelle aktive Fonds, sie sind aber oft teurer als passive ETFs. Die höheren Gebühren können ebenso die Rendite schmälern.
Nichtsdestotrotz, das Segment wächst stark. In den USA bereits etabliert, gewinnt es auch in Europa an Bedeutung. Mit einer erwarteten Verdreifachung des Marktvolumens in den nächsten Jahren steht außer Frage, dass aktive ETFs gekommen sind, um zu bleiben. Ob sie eine sinnvolle Ergänzung sind, haben die Anleger damit auch schon beantwortet.