Wohngebäudeversicherung
Undichte Leitungen, geplatzte Rohre, marode Bausubstanz – die Liste der Ursachen ist lang, das Ergebnis eindeutig: Leitungswasserschäden haben 2024 mit 4,9 Milliarden Euro den höchsten Wert seit Beginn der Statistik erreicht. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bedeutet das einen Anstieg um rund 110 Prozent innerhalb von zehn Jahren. Inzwischen entfällt mehr als die Hälfte aller Wohngebäudeschäden auf diese Kategorie – sie ist damit der mit Abstand größte Kostentreiber für Wohngebäudeversicherer. Besonders betroffen: ältere Bestände mit überalterten Rohrsystemen, vor allem im Westen Deutschlands. Während Feuer und Sturm meist spektakulär auftreten, ist es hier das Leise, das teuer wird – Tropfen für Tropfen, bis ganze Wände durchfeuchtet sind. Besonders deutlich ist der Anstieg im jüngeren Vergleich: Seit 2019 haben sich die Kosten um rund 60 Prozent erhöht. In kaum einem anderen Schadensbereich sind die Ausgaben derart stark gestiegen.
Finanztip hat Beiträge für Häuser unterschiedlicher Baujahre und Sanierungszustände verglichen. Das Ergebnis: Neubauten oder komplett sanierte Häuser (nicht älter als 2024) lassen sich – je nach Lage – innerhalb desselben Tarifs um mindestens 100 bis 500 Euro günstiger versichern als ein Haus Baujahr 2000. „Wer sein Haus modernisiert hat, sollte das unbedingt der Versicherung melden und nach einem Bonus für die neuen Rohre fragen. Schon eine kurze Info kann den Beitrag spürbar senken – oft um mehrere Hundert Euro pro Jahr“, sagt Finanztip-Chefredakteur Saidi Sulilatu. Für Versicherungsmakler gilt es mit dem bestehenden Versicherer über den Beitrag zu sprechen und Preisvergleiche einzuholen.
