Gothaer kooperiert mit Enzo

Wohngebäude-Startup gewinnt weiteren Risikoträger

Seit vergangenem Jahr bietet das Heidelberger Insurtech Enzo Wohngebäudeversicherungen an. Mit der Gothaer wurde nun ein weiterer Risikoträger gefunden. Das Neukundenpotenzial soll damit wachsen.

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10:05 Uhr | 26. Mai | 2023
Enzo

Haben mit der Gothaer einen weiteren Risikoträger gefunden: die Enzo-Gründer Sascha Wolf (links) und Marvin Follmann

| Quelle: Enzo

Das im vergangenen Jahr an den Markt gegangene Insurtech Enzo hat mit der Gothaer einen weiteren Risikoträger gewonnen. Bislang hatte das Heidelberger Unternehmen mit der Janitos zusammengearbeitet.

Für Enzo stelle die Zusammenarbeit einen strategisch wichtigen Schritt dar, der mehr Kapazitäten schaffe und Möglichkeiten eröffne, neue Kundengruppen zu erschließen, heißt in einer Pressemitteilung des Unternehmens, das unter anderem vom ehemaligen Getsafe-Manager Sascha Wolf gegründet wurde.

Während der bisherige Tarif den Fokus auf neuere Häuser legte, werde nun die Risikogruppe um ältere Gebäude erweitert“, bemerkte Wolff auf procontra-Nachfrage. „Auch das Risiko von Leitungswasserschäden ist anders bewertet, da alle Kunden dieses Tarifs unseren eigens entwickelten Leckage-Sensor erhalten werden, durch den das Risiko von Leitungswasserschäden reduziert wird.“

Allgemein liegt der Fokus der Heidelberger, die sich auf Wohngebäudeversicherungen spezialisiert haben, auf dem Thema Prävention. Anders als bei anderen Sensoren, mit denen undichte Rohre frühzeitig erkannt werden können, soll dieser ohne Montage an der Oberfläche der Leitungen angebracht werden.

Testphase für Leckage-Sensoren

Noch ist dieser allerdings nicht verfügbar. Man befinde sich derzeit in einer Testphase, sagt Wolf, in der erste Kunden das Gerät ausgiebig testen. Noch in diesem Jahr solle der Sensor allerdings für alle Bestands- sowie Neukunden zur Verfügung gestellt werden.

Über die Anzahl der Kunden gibt sich Enzo schmallippig. „Mit dem bestehenden Tarif versichern wir inzwischen einen Gesamtgebäudewert von fast einer Milliarde Euro“, sagt Wolf nur. Angaben zur Vertragszahl oder Prämieneinnahmen macht er nicht. Nur so viel: Hauptvertriebskanal seien bislang Makler, zugleich steige aber auch die organische Nachfrage nach dem Produkt.

Den Rückgang von Neubauprojekten sieht Wolf trotz des damit sinkenden Neugeschäftspotenzials für Enzo bislang als nicht problematisch an. Man profitiere derzeit vom großen Wechselgeschäft am Markt. „Durch den stark gestiegenen Baukostenindex sind die Versicherungsprämien für Kunden deutlich teurer geworden. Auch die Frage nach der Aktualität der eigenen Police, die durch die offengelegten Deckungslücken nach der Ahrtal-Katastrophe 2021 aufgekommen ist, incentiviert Hausbesitzer ihren bisherigen Versicherungsschutz auf den Prüfstand zu stellen. Davon profitieren wir“, so Wolf.