Schadenfall der Woche

Student opfert für Versicherungsbetrug seine Beine

Ein Student in Taiwan ist für eine Versicherungssumme von 1,3 Millionen US-Dollar sehr weit gegangen und hat sogar seine Beine geopfert. Doch die Versicherung kam dahinter.

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14:04 Uhr | 18. April | 2024
Schadenfall der Woche

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| Quelle: procontra

Dass Menschen zum Teil sehr weit gehen, um eine große Summe von ihrer Versicherung zu erschleichen, ist nicht neu. Dass aber jemand bereit ist, seine Beine dafür zu opfern, verschiebt die Schmerzgrenze in eine völlig andere Kategorie von Versicherungsbetrug.

Wie die Taiwan News berichtet, wird offenbar gegen einen 23-jähriger Student ermittelt, der versucht hat, von seiner Versicherung eine Summe in Höhe von 1,3 Millionen US-Dollar einzuheimsen. Wegen Betrugsverdachts wurde er bereits festgenommen.

In der Geschichte, die er sich dem Vernehmen nach nur ausgedacht hatte, sei der Student bei kaltem Wetter in Taiwan mit seinem Roller gefahren und habe an den Beinen starke Erfrierungen erlitten. Doch seine behandelnden Ärzte wurden misstrauisch: Seine Verletzungen verliefen wohl verdächtig symmetrisch und zum anderen fehlten Spuren von Schuhen oder Socken, die er eigentlich auf seinem Roller hätte tragen müssen. Ermittlungen ergaben daraufhin, dass der Student wohl wenige Tage zuvor mehrere teure Versicherungen abgeschlossen hatte.

Die Polizei nahm die Ermittlungen auf und stieß dabei auf weiße Styroporboxen für Trockeneis neben einem Plastikeimer. Zudem konnten die Ermittler Versicherungsdokumente und acht Mobiltelefone sicherstellen. Über zehn Stunden muss der Mann seine Füße in das Trockeneis gehalten haben, um sie so stark zu erfrieren, dass dadurch eine doppelte Amputation nötig wurde.

Überraschende Wendung der Geschichte

Im Laufe der Ermittlungen nahm die Geschichte jedoch noch eine überraschende Wendung. Der 23-jährige sagte aus, dass er von einem Kommilitonen zu der Tat gezwungen worden war. Der Kommilitone habe Verluste durch den Handel von Kryptowährungen erlitten. Angeblich habe er den 23-Jährigen irgendwie dahin gebracht, eine Erklärung über eine Zahlung von 800.000 US-Dollar abzugeben. Die Geschichte wird aber noch komplizierter, weil der Beschuldigte angeblich zudem noch von einer Bande verfolgt wurde.

Der 23-Jährige und sein Kommilitone wurden festgenommen.