Indexpolicen: Renditen 2020 abgestürzt – kommt jetzt der Neustart?

Für Besitzer von Indexpolicen war 2020 kein gutes Jahr: Renditegutschriften gab es so gut wie keine, mehrere Anbieter zogen sich aus dem Geschäft zurück. 2021 könnte die Lage wieder besser werden.

12:01 Uhr | 26. Januar | 2021

Die Aussichten für indexgebundene Rentenversicherungen waren laut dem Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) zu Beginn 2020 gut, aber die von der Pandemie ausgelösten Börsen-Turbulenzen machten fast alle Rendite-Erwartungen zunichte. So gab es im vergangenen Jahr kaum Gutschriften aus der Indexbeteiligung. Nachdem der Dax zunächst im Februar einen neuen Höchststand erreicht hatte, kam der Einbruch: Der Crash ab der letzten Februarwoche und im März bedeutete für viele Kunden, dass sie auf Renditegutschriften verzichten mussten. Auch die schnelle Erholung des Marktes änderte daran nichts mehr.

Indexmodelle mit Cap-Verfahren besonders betroffen

Vor allem Anbieter, deren Indexmodell auf dem Cap-Verfahren (Cap = Renditeobergrenze) basiert, konnten dem Kunden keine Gutschriften aus der Index-Entwicklung weitergeben: Der Börsenabsturz hatte für stark negative Renditen in den Monaten Februar und März gesorgt. Die zum Teil sehr guten folgenden Monate wurden dann nach oben durch den Cap beschränkt, was eine positive Jahresrendite fast unmöglich machte. Doch auch Indexmodelle, die mit einer Partizipationsquote arbeiten, konnten kaum positive Renditen erzielen. Bei diesen Modellen sind zwar kurzfristige Schwankungen an den Kapitalmärkten nicht ganz so wichtig, aber der Absturz an den Börsen war zu stark, um Verluste wieder vollständig aufzuholen.

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Neben Börsenturbulenzen auch Niedrigzinsumfeld

Neben den Turbulenzen am Aktienmarkt beeinflusst weiterhin das Zinsumfeld massiv die Gewinnaussichten aus Indexpolicen. Mit der Condor, der VGH und der Generali strichen gleich drei Gesellschaften ihre Indexpolicen ganz aus dem Angebot.

Bessere Aussichten fürs laufende Jahr

2020 waren nur Indexmodelle mit einer Partizipationsquote in der Lage, für gewisse Indexstichtage, die nach dem Crash anstanden, positive Indexrenditen zu erzielen. 2021 könnte deutlich besser werden, ist zumindest Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP, überzeugt: „Für das Indexjahr 2021 haben die Kunden wieder bessere Aussichten auf Gutschriften aus der Indexbeteiligung, vorausgesetzt die Folgen der Corona-Krise machen den Kapitalmärkten nicht allzu sehr zu schaffen.“