Quadratur des Kreises?

Sicherheit bleibt wichtig – die Nachfrage nach höheren Renditen wächst

In einer Umfrage der Barmenia-Gothaer stellt sich heraus, dass die Deutschen in der Altersvorsorge weiterhin auf Sicherheit setzen, aber das Interesse an renditestärkeren Anlagen wächst. Passt das zusammen?

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14:05 Uhr | 05. Mai | 2025
Ein Mann klettert eine hohe Leiter mit einer Sicherung.

Viel Sicherheit bei hohen Renditen - passt das zusammen?

| Quelle: seksan Mongkhonkhamsao

Eine aktuelle Studie der Barmenia-Gothaer, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa, zeigt, dass Sicherheit nach wie vor der wichtigste Faktor für deutsche Anleger ist. Etwa 49 Prozent der Befragten priorisieren Sicherheit bei ihrer Geldanlage, gefolgt von Flexibilität (25 Prozent) und dem Wunsch nach höheren Renditen (14 Prozent).

Trotz des anhaltenden Fokus auf Sicherheit ist das Interesse an renditestärkeren Anlagen in den letzten Jahren gestiegen: „Das Interesse an hohen Renditen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt“, erklärt Christof Kessler, Vorstandssprecher des Barmenia-Gothaer Asset Managements. Gerade im Hinblick auf die finanzielle Absicherung fürs Alter werde zunehmend klar, dass auch eine „angemessene Rendite“ erforderlich ist, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Beliebte, aber konservative Anlageformen

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass klassische Anlageformen wie Sparkonten und Sparbücher weiterhin die beliebtesten Geldanlagen sind: 41 Prozent der Deutschen setzen auf diese. Auch Tagesgeld (38 Prozent) bleibt weit verbreitet. Fonds und Immobilien folgen mit jeweils 35 Prozent bzw. 34 Prozent der Befragten.

Aktien sind mit 29 Prozent weniger gefragt, aber immer noch ein relevanter Teil der Geldanlageportfolios. Der Anteil der Anleger in Lebensversicherungen, Bausparverträgen, Festgeld oder Termingeld liegt bei 23 bis 26 Prozent.

Jedoch sind renditestärkere Anlageformen wie Edelmetalle und Anleihen weit weniger verbreitet: Nur 11 Prozentder Befragten investieren in Edelmetalle, während lediglich 4 Prozent Anleihen oder Pfandbriefe nutzen.

Garantierte Auszahlungsbeträge vs. Rendite

Ein wesentlicher Aspekt der Studie ist, dass die Mehrheit der Anleger weiterhin auf garantierte Auszahlungsbeträge setzt, auch wenn dies zu niedrigeren Renditen führt. 75 Prozent der Befragten bevorzugen diese Sicherheit. Nur etwa 18 Prozent wären bereit, auf garantierte Auszahlungen zu verzichten, um potenziell höhere Renditen zu erzielen.

Vor allem Männer und die Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen zeigen eine höhere Bereitschaft, das Risiko für höhere Renditen einzugehen. Bei den unter 30-Jährigen ist die Bereitschaft, Geld langfristig anzulegen, am höchsten.

Fonds und Fondsrente: Kombination von Sicherheit und Rendite

Die Studie zeigt auch, dass jüngere Menschen eher bereit sind, ihre Gelder langfristig anzulegen. Etwa ein Drittel der unter 30-Jährigen würden ihr Geld länger als zwölf Jahre anlegen. Dies könnte ein Trend sein, der auch für die Zukunft relevant wird, wenn es um die finanzielle Altersvorsorge geht.

„Gerade in jüngeren Jahren kann man bei einem längeren Anlagehorizont auch auf renditestärkere Anlageformen wie Fonds oder eine Fondsrente setzen. Diese Anlageformen verbinden den tendenziell steigenden Wunsch nach Rendite mit dem schon seit Jahren ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis. Wichtig ist dabei eine gute Beratung, bei der die Anlageziele berücksichtigt werden“, sagt Christof Kessler.