Altersvorsorge

Digitale Rentenübersicht startet mit 3 Anbietern

An diesem Freitag startet die digitale Rentenübersicht. Was kann sie und was nicht, wer macht mit und wie kann man sich anmelden? Ein Überblick über die wichtigsten Fragen

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14:06 Uhr | 28. Juni | 2023
Rentenübersicht

Ab diesem Freitag geht es los: Wer einen Überblick über seine Rentenanwartschaften bekommen möchte, kann sich diesen nun online holen. Allerdings ist die Zahl der Teilnehmer derzeit noch sehr übersichtlich.

| Quelle: shapecharge

An diesem Freitag ist es soweit: Die digitale Rentenübersicht erblickt das Licht der Öffentlichkeit. Unter www.rentenuebersicht.de können sich dann alle Interessierten einen Überblick über ihre Rentenansprüche verschaffen – aus der gesetzlichen Rente, der betrieblichen sowie privaten Altersvorsorge. Die damit verbundene Hoffnung: Dadurch, dass sich die Menschen über alle Rentenansprüche an einem Ort informieren können, werden mögliche Vorsorgelücken schneller sichtbar, so dass noch rechtzeitig dagegen gesteuert werden kann.

Doch was bietet die digitale Rentenübersicht und was nicht? Warum ist das Angebot derzeit noch eingeschränkt und wie meldet man sich eigentlich an? Wir geben Antworten auf die drängendsten Fragen.

Was zeigt die digitale Rentenübersicht an?

Die digitale Rentenübersicht zeigt Anwartschaften aus allen drei Säulen der Altersvorsorge. Im Einzelnen sind das:

  • Renten aus Pflichtsystemen wie der gesetzlichen Rentenversicherung,

  • betriebliche Altersversorgung in der Privatwirtschaft (Direktversicherung, Direktzusage, Unterstützungskasse, Pensionskassen und Pensionsfonds)

  • Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes,

  • geförderte private Altersvorsorge (Riester-Renten, Rürup-Renten)

  • private kapitalbildende Lebensversicherungen mit Auszahlungsbeginn ab dem 60. Lebensjahr

  • Altersvorsorge-Verträge in Form von Fondssparplänen mit Auszahlungsbeginn ab dem 60. Lebensjahr

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Andere Formen der Geldanlage, die auch für die Altersvorsorge genutzt werden können, werden indes nicht angezeigt.

Wer macht bislang mit?

Die Zahl der Altersvorsorge-Anbieter, die bislang an die digitale Rentenübersicht angeschlossen sind und entsprechend Daten liefern, liest sich bislang sehr übersichtlich. Dabei sind bislang nur

  • Die Deutsche Rentenversicherung

  • Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder

  • Union Investment

Weitere Anbieter sollen in den kommenden Monaten aber folgen. Laut Versichererverband GDV arbeiten beispielsweise die deutschen Lebensversicherer „mit Hochdruck an der technischen Anbindung an das Portal“. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ließ verlauten: „Die Versicherer investieren hier erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen, damit die Plattform ein Erfolg wird.“ Derzeit handelt es sich erst einmal um eine Testphase, in der Erfahrungen und Kundenfeedback gesammelt werden sollen. Der Regelbetrieb soll erst gegen Ende des Jahres erfolgen.

Was für Daten sind einsehbar?

Die Digitale Rentenübersicht zeigt die Werte aus den Renten- und Standmitteilungen der Anbieter von Altersvorsorge-Produkten – das sind Informationen, die den Menschen ohnehin zur Verfügung gestellt werden, nun jedoch kompakt und digital an einem Ort. Trotzdem bekommen die Menschen ihre Renteninformation bzw. Standmitteilungen weiter zugeschickt.

Entfällt durch die Rentenübersicht der Beratungsbedarf?

Nein. Denn um einen möglichen Vorsorgebedarf feststellen zu können, müsste das Portal die persönliche Finanzsituation, bspw. die Wohnsituation des Nutzers kennen. Empfehlungen selbst spricht das Portal nicht aus. Diesen Anspruch hat es aber auch nicht: „Die Digitale Rentenübersicht kann damit Grundlage für eine weitergehende Beratung sein, um etwaige Lücken in der Altersversorgung frühzeitig erkennen und handeln zu können“, heißt es in einer Presseinformation.

Wie kann man sich anmelden?

Eine Anmeldung ist kostenlos und für jeden freiwillig. Zur Anmeldung benötigen Nutzer neben ihrer steuerlichen Identifikationsnummer auch einen elektronischen Personalausweis (bzw. eine eiD-Karte). Derzeit wird geprüft, ob auch andere Möglichkeiten der Authentifizierung in Betracht kommen.