Was taugt die Gebäudeversicherung „Flexxhouse easy“ der Universa?
Was leistet der Tarif?
Die Universa bietet mit dem Tarif easy eine nach eigener Auskunft „Top-Einstieger-Variante“ in der Gebäudeversicherung an. Und der bietet die klassischen Bausteine der Gebäudeversicherung mit dem Schutz gegen Feuer, Leitungswasser und Sturm an. Die Selbstbeteiligung in verschiedenen Höhen kann gewählt werden, ein Elementarschutz ist gegen Mehrbeitrag versicherbar. Der Beitrag für den Tarif befindet sich in Stichproben immer im eher günstigeren Bereich.
Was sind die Vorteile?
Der Basisschutz geht über die Grunddeckung in einigen Bereichen hinaus und liefert zeitgemäßen Schutz: Wärmepumpen, E-Ladestationen und Photovoltaikanlagen etwa sind im Rahmen der versicherten Gefahren geschützt, Nebengebäude sind sachgerecht abgesichert. Der Schutz bei Feuer- und Leitungswasserschäden ist für einen Basisschutz ausreichend, Sachverständigenkosten, Mietausfall oder auch die Übernahme des Darlehenszinses bei Unbewohnbarkeit sind berücksichtigt.
Was sind die Schwächen?
Der Teufel steckt im Detail. Viele Leistungsmerkmale, die Kunden ggf. aus besseren Tarifen kennen, könnten fehlen und im Leistungsfall schmerzlich vermisst werden. Das gilt etwa für Wildtierschäden am Gebäude, für den Diebstahl von Anlagen der erneuerbaren Energien und allgemein außen angebrachter Sachen. Im Bereich des Leistungswasserschutzes sind Entsorgungsrohre auf und außerhalb des Grundstücks nicht versichert, Eindringen von Niederschlägen durch nicht sturmbedingte Öffnungen ebenfalls nicht, und die Universa verzichtet im Tarif easy nicht auf eine Mindestwindstärke. Bei grober Fahrlässigkeit zieht die uniVersa die Grenze bereits bei einer Schadenssumme von 10.000 Euro und Graffitischäden sowie Schäden durch Vandalismus trägt der Eigentümer hier selbst. Zu den Lücken im Versicherungsschutz wollte die uniVersa leider keine Stellung beziehen.
Wer ist die Zielgruppe?
Der Tarif wird vor allem Kunden ansprechen, die einen günstigen Gebäudeschutz suchen und den Beitrag für den Gebäudeschutz senken möchten.
Tipps für den Vermittler und die Vermittlung
Am wichtigsten dürfte gerade bei Tarifwechslern sein, dass die Erwartungshaltung des Kunden zum Bedingungswerk eines Basis-Schutzes passt. Wer aus einem jetzt zu teuer gewordenen Premium-Tarif wechselt, wird im Schadensfall wohl enttäuscht sein. Es fehlen eine Vielzahl von Leistungsmerkmalen, die entbehrlich sein mögen, wenn dem Kunden klar ist, dass der Vertrag sie nicht anbietet. Bei diesem Tarif ist eine fundierte Beratungsdokumentation ein Muss.
Das Fazit
Die Universa wird bei den anstehenden Beitragssteigerungen mit einem günstigen Schutz gewiss den Nerv treffen und bietet einen soliden Basischutz an. Der Kunde wird aber im Schadensfall den Vermittler nerven, wenn das Bedingungswerk doch zu sehr ausgedünnt war. Und das wird nach aller Erfahrung selbst dann der Fall sein, wenn das bei diesem Beitragsniveau eigentlich erwartbar ist.