Schadenfall der Woche

Versicherer wehrt sich gegen Facebook-Hetzer

Eine vor elf Jahren erfolgte Leistungsablehnung des dänischen Versicherers Tryg hat jüngst einige Facebook-Nutzer aufgepeitscht. Doch für ihre fragwürdige Solidarität wurden sie nun bei der Polizei angezeigt.

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16:08 Uhr | 14. August | 2025
Schadenfall der Woche

Skurril, lehrreich oder einfach nur dumm gelaufen - beim Schadenfall der Woche berichten wir von außergewöhnlichen Schadenfällen aus der Welt der Versicherung. | Quelle: procontra

Ob Erik Schack sich diese Form von Solidarität gewünscht hat, ist mehr als fraglich. Bereits vor elf Jahren habe der frühere Rettungssanitäter einen Arbeitsunfall erlitten, der bei ihm zu einer Hirnschädigung und Lähmungen auf der linken Körperseite geführt habe. Von seinem Versicherer Tryg habe der Däne anschließend aber keine Leistung aus der Arbeitsunfallversicherung erhalten, berichtet der Versicherungsmonitor mit Verweis auf den Bericht seiner Schwester-Publikation Finanswatch aus Dänemark.

Die fragwürdige Solidarität für Schack baute sich, dem Bericht zufolge, Jahre danach auf Facebook auf, in der Gruppe „Svindlerjagten“. Dort werde dazu aufgerufen, Trustpilot und die Facebook-Seite von Tryg mit negativen Kommentaren zu überschwemmen. In den vergangenen Tagen soll die hetze ihren Höhepunkt erreicht haben. Laut dem Bericht habe der Versicherer öffentlich gemacht, dass in der Facebook-Gruppe systematisch zu physischer und psychischer Belästigung von Tryg sowie Mitarbeitenden, Managern und deren Familienmitgliedern aufgerufen worden sei. Demnach sollen Mitarbeitende des Versicherers sogar in ihrem Privatleben bedroht worden sein.

In der Folge soll sich Tryg nun dazu entschlossen haben, die Administratoren und einzelnen Mitglieder von „Svindlerjagten“ bei der Polizei anzuzeigen. Der Vorwurf des Versicherers soll auf Belästigung lauten.