Entwurf der Delegierten Verordnung

GDV übt Kritik an Solvency II: Lebensversicherer brauchen stabile Regeln

Am Donnerstag hat die Europäische Kommission den sogenannten Entwurf der Delegierten Verordnung zu Solvency II vorgelegt. Die Versicherer sind noch nicht zufrieden – sie fordern noch weitergehenden Bürokratieabbau.

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13:07 Uhr | 18. Juli | 2025
Gebäude der Europäischen Kommission

Gebäude der Europäischen Kommission.

| Quelle: ingvar shapik

Der nun nach Überarbeitung vorgelegte Entwurf der Delegierten Verordnung zu Solvenz II sollte die Verordnung an die geänderte Solvency II Richtlinie anpassen. In einer Mitteilung äußert der Versichererverband GDV jedoch trotz einer Verbesserung Kritik an dem Entwurf.

Die EU-Kommission hatte für die laufende Legislatur ambitionierte Ziele formuliert: Weniger Regulierungsaufwand, mehr Wettbewerbsfähigkeit. Doch aus Sicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bleiben die jüngsten Entwürfe zur Überarbeitung des Aufsichtsrahmens hinter diesen Ankündigungen zurück. Die angestrebte Entlastung für die Branche sei bislang kaum erkennbar – mit spürbaren Folgen für deren internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Ein zentraler Punkt sei die Bewertung langfristiger Verpflichtungen, etwa in der Lebensversicherung. Sie sei entscheidend für eine verlässliche Altersvorsorge. „Stabile Bewertungsregeln sind die Basis, damit wir Kundinnen und Kunden sichere und attraktive Garantien bieten können“, so Asmussen. „Die vorgeschlagenen technischen Parameter stellen diese Stabilität langfristig nicht sicher.“ Aus Sicht des Verbands sollten die Regeln für unterschiedliche Marktentwicklungen verlässlich funktionieren.

Auch bei den Berichtspflichten bestehe weiter Reformbedarf. Gerade kleinere und mittlere Versicherer seien durch aufwendige Vorgaben stark belastet. „Seitenlange Berichte helfen weder den Kunden noch der Aufsicht“, sagt Asmussen. Der Solvabilitäts- und Finanzbericht (SFCR) etwa ist für Versicherungsnehmende kaum verständlich. Statt eines Berichts sollte künftig die Bedeckungsquote klar und transparent veröffentlicht werden – das wäre deutlich praktikabler und bürokratieärmer.