Kfz-Versicherung: Glasbruch-Schäden erreichen Rekordmarke
Teure Risse: Nach Angaben des GDV haben die deutschen Autoversicherer im vergangenen Jahr rund 2,2 Millionen Glasbruchschäden an kaskoversicherten Pkw reguliert und dafür die Rekordsumme von fast zwei Milliarden Euro gezahlt.
Der Austausch oder die Reparatur der Verglasung werde immer teurer, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „2024 kostete ein Glasbruch-Schaden im Durchschnitt 900 Euro, sieben Prozent mehr als im Vorjahr.“
Drei große Kostentreiber
Für die Preissteigerung sehen die Versicherer insbesondere drei Gründe: Erstens erhöhen die Autohersteller seit Jahren ihre Preise für Ersatzteile. Windschutzscheiben kosten heute über 50 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, Rückleuchten fast 90 Prozent. Zweitens steigen die Stundensätze der Werkstätten, allein im vergangenen Jahr um rund acht Prozent. Und drittens werden die Arbeiten durch den technischen Fortschritt immer aufwendiger und komplizierter. „Ein Assistenzsystem macht auch den Austausch einer einfachen Windschutzscheibe teurer, weil Sensoren und Kamerasysteme neu kalibriert werden müssen“, so Asmussen.
Hohe Verluste
Da sich diese höheren Reparaturkosten nicht nur bei kaputter Verglasung, sondern bei nahezu allen Schäden in der Kfz-Versicherung niederschlagen, haben die Kfz-Versicherer in den vergangenen zwei Jahren Verluste von insgesamt rund fünf Milliarden Euro gemacht. Viele Anbieter haben daraufhin ihre Beiträge angepasst. Für das Jahr 2025 rechnet der GDV mit einer Rückkehr der Sparte in die versicherungstechnische Gewinnzone, geht aber von einem weiterhin hohen Preisdruck aus.
Wichtig: Risse und Sprünge in der Verglasung sollten schnell behoben werden, um größere Schäden zu vermeiden. Die Kosten übernimmt in der Regel die Teil- oder Vollkaskoversicherung. Auf den Schadenfreiheitsrabatt wirkt sich ein Glasbruch-Schaden nicht aus.
Long Story short
Glasbruch-Schäden kosteten die Kfz-Versicherer 2024 rund zwei Milliarden Euro – bei 2,2 Millionen Fällen und durchschnittlich 900 Euro pro Schaden.
Hauptursachen für die Kostensteigerung sind teurere Ersatzteile, höhere Werkstattlöhne und komplexere Fahrzeugtechnik mit Assistenzsystemen.

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