Die Kfz-Versicherer ächzen weiter unter hohen Kosten. Nach wie vor sind es vor allem die hohen Werkstatt- und Ersatzteilpreise, die aus Sicht der Versicherer die eigenen Bilanzen verhageln.
„Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Ersatzteilpreise als auch die Werkstattkosten viel schneller steigen als die allgemeine Inflation. Und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass sich diese Entwicklung abschwächt“, ließ erst vergangene Woche GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen verlautbaren. So hatten sich die Ersatzteilpreise zuletzt um sechs Prozent erhöht, die Stundensätze in den Kfz-Werkstätten erhöhten sich gar um acht Prozent.
Versicherungen verteuern sich weiter
Für die Versicherungsnehmer sind das keine guten Nachrichten: Denn viele Versicherer sind in den vergangenen Jahren mit der Kfz-Versicherung tief in die roten Zahlen gerutscht – die steigenden Schadenausgaben, bedingt durch Werkstatt- und Ersatzteilpreise, waren hier ein wesentlicher Treiber. Auch gedrängt durch die Finanzaufsicht erhöhten die meisten Versicherer zuletzt deutlich ihre Prämien.
Zwar hat das bei den meisten Anbietern für eine gewisse Entspannung gesorgt, doch ein Ende der Prämienerhöhungen ist nicht in Sicht. So geht das Vergleichsportal Verivox aktuell davon aus, das Kfz-Versicherungen im kommenden Jahr rund sieben Prozent teurer werden als heute. Die größte Steigerung gibt es mit 8 Prozent in der Vollkasko. Die Teilkasko legt um 6 Prozent zu, die Haftpflicht um 5 Prozent.
Dabei gestaltet sich die Situation unterschiedlich von Anbieter zu Anbieter. Während erste Versicherer bereits wieder Gewinne verzeichnen und dementsprechend günstigere Konditionen anbieten können, sind bei anderen Versicherern die Zahlen immer noch tiefrot.
Nur 11 Versicherer verdienten Geld
Wie viel Verluste die Versicherer im Jahr 2024 machten, zeigt der aktuelle „Branchenmonitor Kfz-Versicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Dieser zeigt die Combined-Ratios der 50 größten Kfz-Versicherer nicht nur für die einzelnen Kfz-Sparten (Haftpflicht, Teil- und Vollkasko), sondern auch für das Gesamtgeschäft.
Platz | Versicherer | Schaden-Kosten-Quote Kfz-Gesamtgeschäft 2023 | Schaden-Kosten-Quote Kfz-Gesamtgeschäft 2024 |
15 | Öffentliche Versicherung Braunschweig | 114,91 | 109,85 |
14 | DEVK Allgemeine | 116,47 | 111,35 |
13 | VGH Landschaftliche Brandkasse | 115,85 | 111,38 |
12 | DEVK VVaG | 125,25 | 113,00 |
11 | Europa | 107,20 | 113,42 |
10 | Baloise | 103,54 | 113,50 |
9 | Alte Leipziger | 117,49 | 113,73 |
8 | BGV | 132,77 | 114,38 |
7 | Rhion | 119,58 | 114,67 |
6 | Mannheimer | 104,68 | 115,80 |
Von den 50 untersuchten Gesellschaften wiesen 11 eine Schaden-Kosten-Bilanz von unter 100 Prozent auf – sie verdienten mit der Kfz-Versicherung somit Geld. Bei den anderen Anbietern war die Quote indes negativ – teils nur leicht, teils deutlich.
Welche Anbieter 2024 im Kfz-Gesamtgeschäft tiefrote Zahlen schrieben, lesen Sie in der Tabelle sowie in der unten stehenden Bilderstrecke.
Die höchsten Combined-Ratios der Kfz-Versicherer 2024
1/5 

