Schaden-Kosten-Quote

Diese Kfz-Versicherer schrieben tiefrote Zahlen

Die Situation in der Kfz-Versicherung hat sich bei vielen Anbietern zuletzt zwar aufgehellt, doch sie ist immer noch angespannt. Bei welchem Anbieter das Kfz-Geschäft besonders verlustträchtig verlief, zeigt eine aktuelle Untersuchung.

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13:11 Uhr | 03. November | 2025
Stau auf einer Autobahn

In der Kfz-Versicherung steigen die Prämien bei vielen Anbietern auch im kommenden Jahr

| Quelle: XXLPhoto

Die Kfz-Versicherer ächzen weiter unter hohen Kosten. Nach wie vor sind es vor allem die hohen Werkstatt- und Ersatzteilpreise, die aus Sicht der Versicherer die eigenen Bilanzen verhageln.

„Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Ersatzteilpreise als auch die Werkstattkosten viel schneller steigen als die allgemeine Inflation. Und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass sich diese Entwicklung abschwächt“, ließ erst vergangene Woche GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen verlautbaren. So hatten sich die Ersatzteilpreise zuletzt um sechs Prozent erhöht, die Stundensätze in den Kfz-Werkstätten erhöhten sich gar um acht Prozent.

Versicherungen verteuern sich weiter

Für die Versicherungsnehmer sind das keine guten Nachrichten: Denn viele Versicherer sind in den vergangenen Jahren mit der Kfz-Versicherung tief in die roten Zahlen gerutscht – die steigenden Schadenausgaben, bedingt durch Werkstatt- und Ersatzteilpreise, waren hier ein wesentlicher Treiber. Auch gedrängt durch die Finanzaufsicht erhöhten die meisten Versicherer zuletzt deutlich ihre Prämien.

Zwar hat das bei den meisten Anbietern für eine gewisse Entspannung gesorgt, doch ein Ende der Prämienerhöhungen ist nicht in Sicht. So geht das Vergleichsportal Verivox aktuell davon aus, das Kfz-Versicherungen im kommenden Jahr rund sieben Prozent teurer werden als heute. Die größte Steigerung gibt es mit 8 Prozent in der Vollkasko. Die Teilkasko legt um 6 Prozent zu, die Haftpflicht um 5 Prozent.

Dabei gestaltet sich die Situation unterschiedlich von Anbieter zu Anbieter. Während erste Versicherer bereits wieder Gewinne verzeichnen und dementsprechend günstigere Konditionen anbieten können, sind bei anderen Versicherern die Zahlen immer noch tiefrot.

Nur 11 Versicherer verdienten Geld

Wie viel Verluste die Versicherer im Jahr 2024 machten, zeigt der aktuelle „Branchenmonitor Kfz-Versicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Dieser zeigt die Combined-Ratios der 50 größten Kfz-Versicherer nicht nur für die einzelnen Kfz-Sparten (Haftpflicht, Teil- und Vollkasko), sondern auch für das Gesamtgeschäft.

Platz

Versicherer

Schaden-Kosten-Quote Kfz-Gesamtgeschäft 2023

Schaden-Kosten-Quote Kfz-Gesamtgeschäft 2024

15

Öffentliche Versicherung Braunschweig

114,91

109,85

14

DEVK Allgemeine

116,47

111,35

13

VGH Landschaftliche Brandkasse

115,85

111,38

12

DEVK VVaG

125,25

113,00

11

Europa

107,20

113,42

10

Baloise

103,54

113,50

9

Alte Leipziger

117,49

113,73

8

BGV

132,77

114,38

7

Rhion

119,58

114,67

6

Mannheimer

104,68

115,80

Von den 50 untersuchten Gesellschaften wiesen 11 eine Schaden-Kosten-Bilanz von unter 100 Prozent auf – sie verdienten mit der Kfz-Versicherung somit Geld. Bei den anderen Anbietern war die Quote indes negativ – teils nur leicht, teils deutlich.

Welche Anbieter 2024 im Kfz-Gesamtgeschäft tiefrote Zahlen schrieben, lesen Sie in der Tabelle sowie in der unten stehenden Bilderstrecke.

Die höchsten Combined-Ratios der Kfz-Versicherer 2024

1/5

Lippische Landesbrandversicherung: 116,55 %

Bei der Provinzial-Tochter lag die Schaden-Kosten-Quote im Jahr 2024 bei 116,55 Prozent und damit tief im roten Bereich. Zwar konnte die Lippische die Quote im Vergleich zum Vorjahr (127 Prozent) deutlich senken, allerdings liegt die Schaden-Kosten-Quote deutlich über dem Schnitt der Jahre 2019 - 2024 (104,05 Prozent). Das letzte Mal verdiente die Lippische Landesbrandversicherung im Jahr 2021 Geld mit der Kfz-Versicherung. Damals lag die Schaden-Kosten-Quote bei 95,84 Prozent.