Geld & Ressourcen einsparen

Die nachhaltigste Versicherungslösung heißt: Prävention

Während die Versicherer ihren operativen Betrieb, die Schadenregulierung und die Kapitalanlagen auf Nachhaltigkeit trimmen, rückt auch die Schadensverhütung mehr und mehr in den Fokus. Mit keinem anderen Hebel lassen sich effektiver Geld und Ressourcen einsparen, was auch gut beratene Kunden zu schätzen wissen.

08:02 Uhr | 19. Februar | 2024
Prävention

Versicherer setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb, während Schadensverhütung zunehmend an Bedeutung gewinnt.

| Quelle: Georgijevic

Es gibt mittlerweile kaum noch Versicherungsgesellschaften, die kein Bekenntnis zu umfassender Nachhaltigkeit abgelegt haben. Gern auch werbeträchtig in der Außendarstellung, schließlich wirkt das Label verkaufsfördernd. Jenseits der Vermarktung tut sich jedoch tatsächlich einiges, denn vielen Akteuren der Branche ist es ernst mit dem Struktur- und Kulturwandel: Der Geschäftsbetrieb soll mittelfristig klimaneutral laufen, das verwaltete Kapital wird in Richtung ESG umgeschichtet. Und eine ökologisch nachhaltige, ressourcenschonende Schadenbehebung wird in immer mehr Tarifen bezuschusst.

In diesem Prozess rückt auch die „grünste“ Lösung für Versicherungsschäden, nämlich deren Vermeidung, zunehmend ins Bewusstsein der Produktentwickler. Prävention ist die denkbar kosten- und ressourcenschonendste Maßnahme. So gewinnen neben der Umwelt und dem Klima auch die Kunden – und die Versicherer. Die honorieren und fördern eine effektive Schadenvorbeugung – wie in der privaten Krankenversicherung schon länger üblich – in immer mehr Tarifen.

Früherkennung von Leitungswasserschäden

Ein seit einigen Jahren auf dem Vormarsch befindliches Beispiel liefert die Prävention gegen Leitungswasserschäden. Diese verursachen, weitgehend unterhalb des medialen Radars, Jahr für Jahr Milliardenkosten. Nicht bezifferbar sind die nervlichen Kosten, die in jedem einzelnen Fall von den Betroffenen zu entrichten sind. Statistisch platzt in Deutschland jede halbe Minute ein Wasserrohr oder eine Dichtung. Oftmals bleibt das lange unerkannt; der stete Tropfen höhlt den Stein, bis aus einem kleinen Leck ein Großschaden im Mauerwerk geworden ist. Früherkennung ist mithin das A und O.

Möglich wird sie mit Sensoren, die auffällige Verbrauchsmuster und/oder Feuchtigkeit erkennen und gegebenenfalls Alarm schlagen. Sie heißen beispielsweise „Leak360“, „Smart Water Sensor“ oder „Grohe Sens“. Die Liste der Gebäudeversicherer, die den Einbau eines dieser Systeme mit Prämienrabatten belohnen, wird immer länger. Wer schon einmal einen Wasserschaden hatte, wird dieses Präventionsangebot mit Interesse aufnehmen.

Potenziell lebensrettend: „Pay-as-you-drive“

20 bis 30 Prozent Beitragsrabatt sind für Autofahrer drin, die ihr Fahrverhalten per Telematik auswerten lassen. Das Feature kann beispielsweise bei vielen Versicherern hinzugebucht werden – und hat einen disziplinierenden Effekt, denn je sicherer die Fahrweise, desto günstiger wird es.

Das kann nicht nur Leben retten und kostspielige Schäden verhindern. Es zahlt auch auf den Klimaschutz ein und ist damit mehrdimensional nachhaltig: Belohnt werden unter anderem die Einhaltung von Tempolimits und der Verzicht auf häufiges, starkes Beschleunigen. Beides reduziert den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß. Nicht so nachhaltig ist beim „Pay-as-you-drive“-Konzept lediglich der Datenschutz.