Schadenfall der Woche

Taxifahrer wegen Taubencrash verhaftet

Tauben werden von zahlreichen Menschen regelrecht gehasst. Seine Abneigung gegenüber den Vögeln veranlasste einen Taxifahrer in Japan offenbar zu einer absichtlichen Kollision. Doch diese hat den für den Mann Folgen.

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10:12 Uhr | 07. Dezember | 2023
Schadenfall der Woche

Weil er absichtlich in eine Gruppe Tauben fuhr, wurde ein Taxifahrer in Tokio verhaftet.

| Quelle: procontra

Auch wenn sie für Frieden und Liebe stehen, genießen Tauben bei vielen Menschen wenig Ansehen. Teilweise ist regelrechter Hass gegenüber den kompakt gebauten Vögeln feststellbar. „Schluss mit dem Hass“, forderte unlängst der Deutsche Tierschutzverein und wies auf mehrere Fälle hin, in denen Tauben angeschossen oder gar mit heißem Frittierfett übergossen wurden.

Auch in anderen Ländern haben die Vögel eine schwache Lobby. In Japan führt der Tod einer Taube jetzt jedoch zu hitzigen Debatten. Stein des Anstoßes ist die Festnahme eines Taxifahrers, der wegen des Überfahrens einer Taube verhaftet wurde. Wie der britische „Guardian“ berichtet, war der 50-Jährige im November mit rund 60 Stundenkilometern und voller Absicht in eine Schar Tauben gefahren. Dabei ließ er seinen Motor laut aufheulen, so dass ein Passant aufmerksam wurde. Offenbar ein Vogelfreund – er informierte nach der Kollision des Taxis mit den Tauben sofort die Polizei.

Diese nahm den Fall ernst und ließ anschließend sogar eine Autopsie am Vogel vornehmen, um die Todesursache mit Sicherheit feststellen zu können. Diese kam zu dem Schluss: Die Taube starb an einem traumatischen Schock. Die Polizei stufte anschließend das Verhalten des Taxifahrers als „hochgradig böswillig“ ein und ließ den Mann aufgrund eines Verstoßes gegen das Wildschutzgesetz des Landes verhaftet. So dürfen in Japan verwilderte Stadttauben nur dann getötet werden, wenn sie „nachweislich eine Plage darstellen“.

Der Taxifahrer war sich indes keiner Schuld bewusst. „Straßen sind für Menschen da. Es liegt an den Tauben, den Autos auszuweichen", zitiert ihn die japanische Zeitung „Mainichi Shimbun“. Ob er diese Haltung angesichts der drohenden Strafe beibehalten wird, bleibt indes abzuwarten.