In der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) hat sich in den letzten Jahren ein gefährlicher Preiskampf entwickelt, meint man bei der Ratingagentur Franke und Bornberg. Im aktuellen BU-Stabilitätsrating des map-reports, den das Analysehaus herausgibt, heißt es: „Stabilität bedeutet auch Vertrauen. Im Umkehrschluss gefährdet Instabilität das Vertrauen. Also muss es gelingen, Stabilität statt Preis an die erste Stelle bei der Produktauswahl zu setzen.“
Konkret kritisieren die auf Arbeitskraftabsicherung spezialisierten Analysten verhältnismäßig hohe und schnelle Beitragsanpassungen beziehungsweise Erhöhungen des Zahlbeitrags. Diese würden daher rühren, dass einige Versicherer mit immer niedrigeren Beiträgen auf Jagd nach jungen, gesunden Akademikern gingen. Die Analysten sprechen von Unterkalkulation im Neugeschäft, die der Bestand ausbaden müsse. Zudem würden sich die Bestände entmischen, da gute Risiken zu günstigeren Anbietern wechseln würden. Zurück blieben Berufsgruppen mit höherem Risiko und Beitrag.
Wenn Stabilität Vertrauen bedeutet, dann bringt ein solcher Preiskampf auf jeden Fall Konfliktpotenzial mit sich. Unerwartete Beitragserhöhungen ärgern die Kunden und die Jagd nach dem günstigsten Preis sollte bei einer so wichtigen Absicherung wie der BU nicht das alles dominierende Thema sein. Diese Rahmenbedingungen sind es aber, die Makler bei ihrer Beratung berücksichtigen müssen. Wir haben einige spezialisierte BU-Makler gefragt, welche Problem sie gegenwärtig bei der Preispolitik der Anbieter sehen und wie sie damit bei der Beratung umgehen.