Vier italienische Touristen, ein Restaurant im albanischen Urlaubsort Berat und eine Bestellung, die offenbar zu einem Lob auf die kulinarischen Kreationen des Kochs verleitete – trotz eigentlich optimaler Voraussetzungen für einen hohen Zufriedenheitsstatus der Gäste, machten sich diese nach beendetem Mahl aus dem Staub und ließen die Rechnung unbezahlterweise liegen. Das zog einen Sturm der Entrüstung nach sich und sorgte für enorme digitale Aufmerksamkeit: Ein Sicherheitsvideo, das die Gruppe beim Verlassen des Lokals zeigt, ging viral; etliche albanische Medien und Online-Netzwerke berichteten über die italienischen Zechpreller.
In der Folge rief das auch Albaniens Regierungschef Edi Rama auf den Plan. Wie die italienische Zeitung „La Stampa“ berichtet, sprach er die Zechprellerei der knausrigen Urlaubergruppe bei Italiens Regierungsoberhaupt Giorgia Meloni an. Diese verbrachte auf seine Einladung hin ebenfalls ihren Sommerurlaub in dem Balkanland.
Auch Italiens Landwirtschaftsminister gibt Statement ab
Und der Talk der Politkollegen trug Früchte: Die regierende Rechtspopulistin sah sich für ihre Landsleute in der Pflicht und wies den italienischen Botschafter an, die offene Restaurantrechnung in Höhe von 80 Euro aus der Staatskasse zu begleichen. „Gehen Sie bitte hin und bezahlen Sie die Rechnung für diese Idioten“, sagte Meloni. Italien könne nicht auf diese Weise „den Respekt verlieren“. Auch die italienische Botschaft fühlte sich zu einem Statement bemüßigt: „Italiener respektieren die Regeln und bezahlen ihre Schulden, und wir hoffen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen werden.“
Damit nicht genug der Rüge: Zusätzlich schaltete sich der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida, der mit Melonis Schwester liiert ist, ein. Es sei eine Frage der Ehre, Rechnungen zu bezahlen, betonte er gegenüber mit der Nachrichtenagentur Reuters: „Ein paar unehrliche Individuen können eine Nation anständiger Menschen nicht in Verlegenheit bringen.“
