Versicherungsbetrug in 63 Fällen

Gefälschte Schadenmeldungen wegen Spielsucht

Ein Versicherungsmitarbeiter aus Trier hat sich in insgesamt 63 Fällen diverse Schadensmeldungen ausgedacht und dafür rund 69.000 Euro kassiert. Nun verhängte das Gericht die Strafe.

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12:11 Uhr | 14. November | 2023
Glücksspiel

In Trier ist ein Versicherungsmitarbeiter des Versicherungsbetrugs schuldig gesprochen worden. Als Grund für die Betrugsmasche nannte er Spielschulden.

| Quelle: nazarovsergey

Mit einem aufsehenerregenden Versicherungsbetrug macht ein spielsüchtiger Versicherungsmitarbeiter aus Trier Schlagzeilen: Wegen mehrerer gefälschter Schadensmeldungen wurde er am Montag vor Gericht verurteilt. Nach einem Bericht des SWR hatte sich der 29-Jährige zwischen August 2020 und April 2022 in insgesamt 63 Fällen Schadensmeldungen ausgedacht und sie unter dem Namen anderer Kunden bei seinem Arbeitgeber eingereicht. Als Bankverbindung gab er seine eigene Kontonummer an.

Betrugsmasche sollte Spielschulden finanzieren

Insgesamt brachte die Betrugsmasche dem Mann knapp 69.000 Euro ein. Vor dem Amtsgericht Trier erklärte er die Taten mit seiner Spielsucht. Er habe mit dem Geld seine Spielschulden bezahlen wollen und befinde sich nun in Therapie. Vor Gericht gestand der Mann sämtliche ihm zur Last gelegten Taten. Da der Versicherungsmitarbeiter nicht vorbestraft war, verhängten die Richter eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten. Zudem muss der Mann neben der Rückzahlung der Schadensumme 1.500 Euro an die gemeinnützige Organisation einer Trierer Suchtberatung überweisen.   

Im Frühjahr hatte ein Versicherungsbetrug aus dem bayerischen Geretsried Schlagzeilen gemacht. Mit 84 gefälschten Handy-Reparaturrechnungen und 26 fingierten Arzt-Attesten hatte sich ein Versicherungsmakler rund 67.000 Euro erschlichen. Anfang November stand ein Busfahrer in Berlin vor Gericht. Gemeinsam mit zwei Komplizen soll er die Versicherung der Berliner Verkehrs Betriebe (BVG) um rund 90.000 Euro betrogen haben. Die Betrugsmasche: Der Busfahrer war angeblich mehrmals während seiner Hauptstadttouren mit geparkten Luxusautos kollidiert. Als irgendwann offenbar wurde, dass sich sämtliche Unfälle bei Leerfahrten des Busses ereignet hatten, flog das Täuschungsmanöver auf.