Der Terminator und der Schlagloch-Fail

Ein riesiges Schlagloch, das seit Wochen in einer Straße von Los Angeles klaffte und Auto- wie Fahrradfahrern den letzten Nerv raubte, rief den Tatendrang des ehemaligen kalifornischen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger auf den Plan: Im Netz postete er ein Video, das ihn dabei zeigt, wie er mit der Schaufel die verkehrsbehindernde Straßenbeschädigung kurzerhand beseitigt. Doch so löblich der Eifer des Schauspielers – so sehr schoss er damit offenbar übers Ziel hinaus. So entpuppte sich der Reparatur-Einsatz im Nachhinein nicht als problemlösende Aktion, stattdessen beschwor der Actionstar mit seinem Eingreifen offenbar ein neues Problem herauf.

Doch der Reihe nach: „Heute, nachdem sich die ganze Nachbarschaft über dieses riesige Schlagloch aufgeregt hat, das seit Wochen Autos und Fahrräder behindert, bin ich mit meinem Team rausgegangen und habe es geflickt“, hatte der 75-Jährige zunächst nach der Reparatur getwittert. „Ich sage immer, beschweren wir uns nicht, unternehmen wir etwas dagegen.“ Das Video zeigt den Schauspieler in Arbeitsstiefeln, Lederjacke und Sonnenbrille – ganz so, als habe er sich für die Aktion in eine „Terminator“-Verkleidung geworfen. Eine Nachbarin ruft dem Ex-Gouverneur durch das geöffnete Autofenster ihren Dank zu. „Gern geschehen“, erwidert dieser.  

Die anschließende Stellungnahme der Stadt Los Angeles offenbart jedoch, dass Schwarzenegger mit seiner Hilfsaktion so gar nicht ins Schwarze traf. „Diese Stelle war kein Schlagloch“, zitiert der US-Sender NBC die Stadtverwaltung. Stattdessen habe es sich hier um einen Wartungsgraben für genehmigte Arbeiten eines Gasversorgers gehandelt. Bis Ende Mai hatten die Bauarbeiten dauern sollen.    

Nach der schief gelaufenen Reparaturaktion teilte Daniel Ketchell, ein Sprecher Schwarzeneggers, laut der Nachrichtenagentur AP mit, dass die Bewohner des Viertels Brentwood wiederholt darum gebeten hätten, die vom Winterwetter verursachten Schlaglöcher und Risse in den Straßen zu reparieren. Bürgermeisterin Karen Bass kündigte in der vergangenen Woche bereits einen Plan an, um die große Zahl beschädigter Straßen zu flicken. Nach offiziellen Angaben gingen seit dem 30. Dezember in Los Angeles fast 20.000 Serviceanfragen für Reparaturen ein. Bis zum 6. April seien circa 17.500 Schlaglöcher beseitigt worden.