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R+V erweitert Naturgefahrenschutz

Der Kölner Versicherungsverein will mit neu formulierten Broschüren Nicht-Muttersprachler besser erreichen. Die R+V greift Eigenheimbesitzern mit einem erweiterten Naturgefahrenschutz unter die Arme. Neuigkeiten gibt es auch von der Bayerischen und der Oberösterreichischen.

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12:03 Uhr | 01. März | 2023
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Im Zuge des voranschreitenden Klimawandels hat die R+V ihren Versicherungsschutz bei Naturgefahren erweitert. Die Bayerische will derweil mit einer überarbeiteten DU-Police Zeitsoldaten besser unterstützen.

| Quelle: procontra

Die Flutkatastrophe vor zwei Jahren im Ahrtal hat die Dringlichkeit einer umfassenden Absicherung in drastischem Maß vor Augen geführt. Um Eigenheimbesitzer vor den Folgen von Extremwettern besser zu schützen, hat die R+V nun den Versicherungsschutz bei Naturgefahren erweitert. „Viele Menschen denken, dass Starkregen nur in Hanglagen oder in der Nähe von Gewässern gefährlich werden kann“, erklärt dazu Božo Bilić, R+V-Experte für Wohngebäudeversicherung. „Aber sie wiegen sich in falscher Sicherheit. Für Sturzfluten genügen bereits leichte Gefälle, die es praktisch überall gibt.“

Der in der Wohngebäudepolice neu aufgelegte Baustein „Naturgefahren Plus“ soll nun „deutlich“ über die klassische Naturgefahrenversicherung hinausgehen, schreibt der Versicherer. Neben Überschwemmung, Erdrutsch oder Schneedruck würden so auch Schäden durch Starkregen und Rückstau abgesichert. Dringe beispielsweise bei Starkregen das Wasser über Türen, Fenster oder Schächte ins Gebäude, werde der Schaden ersetzt – auch wenn das Grundstück nicht überflutet war. Ebenfalls würden Schäden erstattet, wenn das Wasser im Falle eines Rückstaus aus den Kanälen zurück ins Gebäude fließt. Die Leistung im Schadenfall erfolge ohne Obergrenze.

Update in der DU-Police für Soldaten

Die Bayerische hat ihre Dienstunfähigkeitsversicherung „BU Protect Bundeswehr“ für Soldatinnen und Soldaten erweitert. Mit dem neuen Tarif sollen Berufs- und Zeitsoldaten besser abgesichert werden. So würden vor allem bei Letzteren häufig Versorgungslücken auftreten, da bei Zeitsoldaten für Versorgung und Besoldung die Dauer der Zugehörigkeit zur Truppe entscheidend ist. Wenn nach wenigen Jahren die Dienstfähigkeit in Frage steht, trete dementsprechend schnell eine prekäre Lage auf. Daher schließe der neue Tarif unter anderem Risiken von Auslandseinsätzen in den Versicherungsschutz mit ein, dieser bestehe auch bei nachträglich mandatierten Einsätzen. Zudem ist das passive Kriegsrisiko mitversichert, es gibt keine zweijährige Wartezeit und bereits erteilte Marschbefehle würden nicht zwangsläufig zur Ablehnung führen. Stattdessen soll jeder Fall individuell geprüft werden, schreibt der Versicherer. Dabei sei zur Beurteilung der Leistungsfrage die Entscheidung des Truppenarztes bindend: Stellt er eine Dienstunfähigkeit fest, leistet die Versicherung, ohne dass weitere Nachweise benötigt werden. Hinzu komme: Bereits vor Überprüfung der Berufsunfähigkeit seien 24 Monate DU-Rente garantiert.

Produktbroschüren in leichter Sprache

Die DEVK hat ihre Produktbroschüren überarbeitet und für Menschen mit einer Leseschwäche oder einer anderen Muttersprache als Deutsch neu formuliert. Ab sofort erscheinen daher die Broschüren für die Segmente Hausrat-, Haftpflicht- und Rechtsschutz in einem neuen sprachlichen Gewand. „Jeder Mensch soll selbstständig entscheiden können, welchen Versicherungsschutz er möchte. Dazu muss er die Informationen verstehen können“, sagt Maria Ferreira, Senior-Spezialistin Text und Redaktion bei der DEVK. Nach wie vor kompliziert bleibe es allerdings bei den Versicherungsbedingungen, deren Rechtsgültigkeit von teils schwer verständlichen Begriffen und Formulierungen abhänge. Diese seien nicht ohne Weiteres in eine leichte Sprache zu übersetzen und wurden daher keiner textlichen Überarbeitung unterzogen. Im Laufe dieses Jahres sollen auch die Broschüren für den Bereich Lebensversicherung einem textlichen Update unterzogen werden.

Neue Kooperation der Oberösterreichischen

Die Oberösterreichische Versicherung startet eine Kooperation mit dem Vergleichsportal Covomo. Als erstes gemeinsam lanciertes Produkt kommt die Photovoltaikversicherung KlimaPro auf den Markt. „Der Maklermarkt ist unser wichtigster Vertriebsweg, für den wir die tariflichen und digitalen Anforderungen des Versicherungsgeschäfts stetig weiter ausbauen“, erläutert Paul Ristock, der die deutsche Niederlassung der Oberösterreichischen Versicherung in Regensburg leitet, die Zusammenarbeit. Covomo sei das größte deutsche Vergleichsportal für Spezial- und Nischenversicherungen, daher passe das Geschäftsmodell. Die Oberösterreichische legt ihren Fokus auf der Absicherung von Photovoltaikanlagen und entwickelt unter anderem Lösungen für Wochenendhäuser, Tiny Houses oder Dauercamper.

Simpler Cyber-Abschluss für KMUs

„Cyber Fast Lane“ – so heißt ein neuer Prozess für die Cyber-Versicherung von KMU, den der Versicherer Finlex auf den Markt gebracht hat. In einem noch schnelleren Verfahren soll damit auf der Finlex-Plattform eine entsprechende Police ausgewählt und abgeschlossen werden. Ab sofort könnten Unternehmen mit Umsätzen bis zu 50 Millionen mit drei Angaben aus mehreren Ergebnissen auswählen – und müssen je nach Auswahl nur noch wenige IT-sicherheitstechnische Mindestanforderungen erfüllen. „Gerade für kleine und mittelgroße Unternehmen – die typischen Mittelständler – darf der Abschluss einer Cyber-Versicherung nicht zu einem ‚Projekt‘ werden, sondern soll eine einfache Einkaufsentscheidung bleiben“, erklärt Sabine Sander, Non-Executive Director bei Finlex, den Launch des neuen Modells. Auf der neuen Antragsstrecke könne der Makler genau erkennen, welche Deckungsoptionen für seine Kunden mit dem vorhandenen IT-Sicherheitslevel zur Verfügung stehen. Die Finlex-Plattform solle Makler noch besser dabei unterstützen, „ihren Beratungsauftrag zu erfüllen“.

Neue AfW-Vorständin

Der Bundesverband Finanzdienstleistung hat seinen Vorstand neu aufgestellt: Die bisherige Geschäftsführerin der Hans John Versicherungsmakler GmbH, Franziska Geusen, ist neues Vorstandsmitglied. Geusen ersetzt Matthias Wiegel, der den Posten seit 2017 innehatte. Der 71-jährige Wiegel bleibt dem AfW allerdings erhalten und ist künftig als Generalbevollmächtigter für die Gewinnung und Betreuung der Fördermitglieder zuständig. Geusen soll sich als neue AfW-Vorständin um zeitgemäße Themen, wie Digitalisierung und Social Media kümmern. „Ich freue mich riesig, dass wir mit Franziska Geusen im Vorstand deutlich mehr als nur ein Zeichen hin zu jung, weiblich und kompetent setzen können“, sagte AfW-Vorstand Norman Wirth zu der Ernennung. Geusen stehe für einen Generationenwechsel, „um den unsere konservative, männlich dominierte Branche nicht herumkommen wird.“