Arag-Maklerbetreuer: „Ich kriege 150 E-Mails und 80 Anrufe täglich“
procontra: Glückwunsch, Johannes – für viele Vermittler bist du der Alleskönner unter den Maklerbetreuern. Bitte gib uns mal einen Einblick, was du täglich so machst, dass so viele Menschen begeistert auf deine Arbeit reagieren.
Johannes Buckel: Vielen Dank, ich habe mich auch sehr über diese Auszeichnung gefreut. Generell rechne ich natürlich viele Angebote für die Vermittler oder prüfe, ob wir ein bestimmtes Risiko überhaupt versichern können. Sehr oft melden sich Vermittler aber auch bei mir, wenn ihre Kunden ein konkretes Problem haben oder sich manchmal auch schon ein Schaden andeutet. Unser Team und ich beraten dann darüber, welche Zusatzbausteine diesen abdecken würden und wie wir die Gewerbe- oder Privatkunden unterstützen können. Das führt oft dazu, dass der Kunde einen entsprechenden Vertrag bei uns abschließt, damit er für die Zukunft gut gewappnet ist. Aber die Arag bietet auch gewisse Rechtsschutzleistungen rückwirkend an. Wenn der Kunde schon einen Rechtsschutzfall aber keine Police hat – und von uns dann trotzdem noch Hilfe erwarten kann, ist das natürlich ein super Zusatzargument für einen Abschluss. Schließlich stehen wir ja für den Zugang zum Recht für alle. Ich gebe den Vermittlern gerne punktuell noch ein paar Hinweise und sie können dann beim Kunden glänzen. Generell bietet unser Team eine Art Rund-um-Schutz in die verschiedenen Fachbereiche eines Versicherers.
procontra: Das klingt nach vielseitigen Aufgaben. Wie viele solche Anfragen flattern denn täglich so bei dir rein?
Buckel: Im Schnitt sind es rund 150 E-Mails und 80 Anrufe täglich.
procontra: Du erhältst rund 230 Vorgänge jeden Tag – wie ist dieses Pensum denn zu bewältigen?
Buckel: Natürlich arbeite ich das nicht alles allein ab. Wir haben ein Team im Innendienst zur Unterstützung und ich kann dadurch viele Vorgänge delegieren.
procontra: Und wie priorisierst beziehungsweise delegierst du deine Aufgaben?
Buckel: Die einfacheren Vorgänge gebe ich größtenteils ab. Das reicht von Adressänderungen und Kündigungen über Angebote rechnen bis hin zu Auskünften im Schadenfall. Es ist wichtig zu verstehen, dass für unsere Partner da draußen ich die Arag bin. Das kann ich mittlerweile schon mit Überzeugung so sagen. Wenn die Vermittler ein positives Erlebnis mit mir haben, finden sie auch die Arag gleich ein Stück besser. Umgekehrt soll es natürlich nicht laufen. Das ist schon eine gewisse Verantwortung, die wir als Maklerbetreuer haben – und mich motiviert das sehr.
Diese Intensivkurse zeigen Wirkung, denn die Absolventen schicken uns deutlich weniger einfach gelagerte Anfragen und wir haben somit mehr Kapazitäten für die komplexen Fälle.Johannes Buckel
procontra: Welche Strategien nutzt du, um die von dir betreuten Vermittler besser zu machen?
Buckel: Da habe ich mir tatsächlich etwas überlegt, um mehr Effizienz zu erzeugen. Ich habe vorgeschlagen, für Gruppen von Vermittlern Seminare in der Arag Konzernzentrale in Düsseldorf zu veranstalten. Das sind gezielte Tagesschulungen zu bestimmten Bereichen, beispielsweise gewerblicher Rechtsschutz. Da geht es dann den ganzen Tag lang, natürlich sehr praktisch und anschaulich, nur um dieses Thema und zum Abschluss können die Teilnehmer ihr erlangtes Wissen noch in einer kleinen Prüfung beweisen. Diese Intensivkurse zeigen Wirkung, denn die Absolventen schicken uns deutlich weniger einfach gelagerte Anfragen und wir haben somit mehr Kapazitäten für die komplexen Fälle. Die Vermittler selbst können durch die absolvierten Kurse draußen beim Kunden noch kompetenter auftreten. Wir unterstützen also dabei, dass gefühlt komplexe Produkte wie Rechtsschutz oder private Krankenversicherung für die Vermittler einfach und verständlich transportiert werden können.
procontra: Klingt sinnvoll. Und wie bildest du dich selbst weiter?
Buckel: Ich erhalte regelmäßig Briefings zu aktuellen Themen, Aktionen und Leistungen, insbesondere zur Rechtsschutzversicherung. Denn die Rechtsprechung entwickelt sich ja laufend weiter, ebenso wie die von uns versicherten Geschäftsmodelle. Man denke nur an Online-Shops oder die vielen Risiken von Influencern. Zudem interessiere ich mich auch für Kurse, die sich mit professionellem Auftreten und Gesprächstechniken beschäftigen. Das Wissen, das ich daraus mitnehme, gebe ich bei passender Gelegenheit ebenfalls gerne an meine Vermittler weiter.
Die besten Bilder von der DKM 2025
1/25 Runder Geburtstag für die Hannoversche
procontra: Geschieht das dann digital oder fährt der moderne Maklerbetreuer noch oft raus zu den Vermittlern?
Buckel: Die Form des Kontakts hält sich in etwa die Waage zwischen online und in Präsenz. Vieles lässt sich gut per Telefon oder Video-Call erledigen und das ist sehr praktisch und ressourcenschonend. Aber mit Partnern, bei denen ich schon live im Büro war, habe ich einfach nochmal eine bessere Basis. Davon kann man lange zehren und viel Potenzial heben. Auch wenn man sich vorher schon oft per Video-Call gesehen und gesprochen hat. Wenn man jemanden dann wirklich vor Ort trifft, ist das Verhältnis nochmal viel intensiver und oft auch konstruktiver.

