BaFin-Chef geht in Rente

Grund-Nachfolge weiter unklar

Schon zum Monatsende verliert die BaFin mit Dr. Frank Grund den Chef ihrer Versicherungsaufsicht. Der Name seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin ist aber weiterhin nicht bekannt.

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12:09 Uhr | 01. September | 2023
Höchster Versicherungsaufseher der BaFin geht in Rente

Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor der BaFin, verlässt die Versicherungsaufsicht Ende September und geht in den Ruhestand.

| Quelle: Bernd Roselieb / BaFin

Am Donnerstag stand Dr. Frank Grund ein letztes Mal bei der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht am Rednerpult. Ende September wird der 65-Jährige Exekutivdirektor der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in den Ruhestand gehen. Die BaFin verliert damit ihren obersten Versicherungsaufseher.

Wer ihn in dieser wichtigen Funktion beerben wird, ist weiterhin nicht bekannt – und das, nur einen Monat bevor die Stelle vakant wird. Auf procontra-Nachfrage heißt es dazu aus dem Bundesfinanzministerium (BMF), dem die BaFin als Behörde unterstellt ist: „Es wird um Verständnis gebeten, dass angesichts des laufenden Verfahrens zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte erteilt werden können.“ Findet sich also niemand, der in Grunds Fußstapfen treten kann?

Nachfolge geklärt, aber weiterhin geheim

Zumindest von einem laufenden Verfahren sprach BaFin-Präsident Mark Branson auf der Jahreskonferenz offenbar nicht mehr. Laut einem Bericht des Versicherungsmonitors sagte Branson, dass die Nachfolge Grunds bereits geregelt sei. Namen habe Branson aber noch nicht nennen wollen.

Warum die BaFin den Namen von Grunds Nachfolger oder Nachfolgerin weiterhin geheim hält, erschließt sich auf den ersten Blick nicht. Vielleicht wollte man dem höchsten deutschen Versicherungsaufseher bei seiner letzten Jahreskonferenz die Bühne allein überlassen. Seit acht Jahren füllt Grund diese Position aus und sei, laut Branson, ein „Glücksfall“ für die BaFin. Unter anderem sei es seiner Weitsicht zu verdanken, dass es in der Niedrigzinsphase nur vereinzelt zu Leistungskürzungen bei zum Beispiel Pensionskassen gekommen sei.