12. Adventskalender-Tür

Steile Thesen 2026: „Aktivrente verpufft völlig“

Gewagt? Absurd? Oder doch gar nicht so unwahrscheinlich? procontra stellt einige steile Thesen für 2026 auf und beleuchtet ihre Wahrscheinlichkeit. Heute im Türchen: Wie wird die Aktivrente ausgestaltet?

Das 12. Türchen 2025

Die 12. Tür unseres Adventskalenders 2025 mit allen „Steilen Thesen“ für das kommende Jahr. | Quelle: Illustration: Roman Kulon

Hintergrund

Ab 2026 gilt die Aktivrente: Arbeitnehmer erhalten 2.000 Euro steuerfrei, wenn sie über die Regel- altersgrenze hinaus arbeiten. Anreizgenug, um dringend benötigte Fachkräfte in Beschäftigung zu halten?

Viele Menschen arbeiten nicht über 67 hinaus wegen der Gesundheit, der Arbeitsbedingungen oder weil der Arbeitgeber sie nicht will. Wenn sie arbeiten, tun sie dies oft in Minijobs oder selbstständig. Dafür gilt die Regelung aber nicht. Der AfW begrüßt den Impuls der Aktivrente. „Eine nachhaltige Lösung entsteht jedoch nur, wenn auch die Selbstständigen gleichberechtigt in das Modell einbezogen werden und wenn flankierend echte Schritte zur Stärkung der Alterssicherung erfolgen“, so AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. Laut VdK wird die Aktivrente als Einzelmaßnahme „vor allem Mitnahmeeffekte und massive Steuerausfälle produzieren und dem Fachkräftemangel kaum entgegen- wirken“. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) schätzt den Steuerausfall auf 2,8 Milliarden Euro.

Prognose

Profitieren werden gesunde Menschen mit wenig belastendem Beruf, die über die Regelaltersgrenze hinaus weiterarbeiten wollen. Viele andere angehende Rentner werden sie nicht nutzen (können).

Wahrscheinlichkeit: 65 Prozent