procontra-Produktcheck

Was taugt der Pilotenschutz von Stöver Hermann und Partner?

Die Arbeitskraft eines Piloten zu versichern, gleicht einem kleinen Kunstwerk. Denn eine klassische BU greift hier zu kurz. Für diese Pilotinnen und Piloten hat Christian Heß, Geschäftsführer von Stöver, Hermann und Partner GmbH jetzt eine Lösung entworfen. Und die haben wir uns im Produktcheck einmal angeschaut.

11:05 Uhr | 12. Mai | 2025
procontra Produkt-Check

Versicherungsmakler Oliver Mest nimmt für procontra die Tariflandschaft unter die Lupe. Dieses Mal begibt er sich ins Cockpit.

| Quelle: procontra

Piloten benötigen eine Loss of License: Das ist eine Spezialversicherung, die bei dauerhaftem Verlust der flugmedizinischen Tauglichkeit greift. Das Problem: Die klassischen Anbieter schließen viele Piloten aus – etwa die, deren Arbeitgeber keinen Sitz in Deutschland haben wie viele Billigflieger. Für diese Pilotinnen und Piloten hat Christian Heß, Geschäftsführer von Stöver, Hermann und Partner GmbH in Bremen mit dem Betreiber des Portals www.aviation-insurance.de jetzt eine Lösung entworfen. Und die haben wir uns im Produktcheck einmal angeschaut.

Was sind die Stärken?

Die Lösung besteht aus einer Grundfähigkeitsversicherung mit einem Arbeitsunfähigkeitsbaustein. Und in der Bremer Lösung ist die Fluguntauglichkeit der Arbeitsunfähigkeit gleichgesetzt. Damit kann bei einer Fluguntauglichkeit bis zu 24 Monate der AU-Baustein aktiviert werden und fungiert damit wie eine Loss of License. “Grundsätzlich gibt es mittlerweile verschiedene Anbieter von Grundfähigkeitsversicherungen, die auch den Baustein Arbeitsunfähigkeit enthalten und bei denen sich Piloten versichern können. Bei diesen Produkten ist jedoch tatsächlich nur der Verlust einer Grundfähigkeit oder die definierte Arbeitsunfähigkeit abgesichert“, erklärt Heß. Und das Unternehmer geht weiter und sorgt für eine temporäre Loss of License-Klausel, die viele Piloten bisher gar nicht erhalten konnten – “das ist einzigartig am Markt”, wie Chris Heß nicht ganz ohne Stolz erklärt und auf ein weiteres Highlight hinweist: “Eine weitere Besonderheit unseres Produkts besteht somit darin, dass wir Piloten nicht nur bis zum 67. Lebensjahr versichern können, sondern auch im Hinblick auf die Beitragshöhe deutlich unter den bisher üblichen Zahlbeiträgen liegen.”

Grundfähigkeiten

Natürlich darf man den Schutz der Grundfähigkeitsversicherung nicht außen vor lassen. Der Verlust bestimmter Grundfähigkeiten alleine begründet ja einen Leistungsanspruch bis zum Vertragsende – unabhängig von dem Verlust der Tauglichkeit. So kann der Verlust grundlegender Fähigkeiten zum Beispiel bedeuten, dass ein Pilot aufgrund eines schmerzhaften Bandscheibenvorfalls nicht mehr in der Lage ist, länger als 20 Minuten ruhig und sicher im engen Cockpit zu sitzen. Ebenso kann eine fortschreitende, stark belastende rheumatische Erkrankung die Beweglichkeit so stark einschränken, dass es aus sicherheitsrelevanten Gründen schlicht nicht mehr vertretbar ist, ihn ein komplexes Flugzeug oder einen wendigen Helikopter steuern zu lassen. 

Was ist bei dem Produkt kritisch zu sehen?


Es ist schwer, ein Haar in der Suppe zu finden. Natürlich wäre eine zeitlich und befristete oder zumindest deutlich längere Leistung bei einem Loss of License wünschenswert, aber viele Piloten dürften froh sein, überhaupt die Chance auf den gewünschten Versicherungsschutz zu bekommen. Und wem als Piloten diese Lösung nicht reicht, der hat natürlich immer noch die Möglichkeit, eine klassische BU abzuschließen. 

Wer ist die Zielgruppe?

Grundsätzlich alle diejenigen, denen der Zugang zur klassischen Loss of License verwehrt wird. Dazu gehören neben den Piloten vieler Billig-Airlines oder kleinerer Fluggesellschaften auch Militärpiloten oder Helikopterpiloten, die nur selten Versicherungsschutz bekommen.

 

Tipps für den Vermittler und die Vermittlung

Prinzipiell muss natürlich die Abgrenzung des Leistungsspektrums von Grundfähigkeits- und Berufsunfähigkeitsversicherung im Fokusstehen, wenn sie mit einer Loss of License verbunden werden. Ansonsten bedarf sicherlich die Darstellung der Leistungsauslöser im Grundfähigkeitenschutz und die Arbeitsunfähigkeitsklausel einer guten Erklärung und Dokumentation. 

Das Fazit

Solche Produkte machen die Branche stark, weil sie ein spezielles Problem auf der Kundenseite bestmöglich lösen. Und was gibt es Schöneres, als einem Kunden eine solche Lösung anbieten zu können?

Bewertung: 10 von 10 Sternen