Lebensversicherung

Wird 2024 ein Jahr mit Top-Renditen für Indexpolicen?

Experten sehen gute Chancen, dass Indexpolicen im laufenden Jahr höhere Renditen erzielen als 2023. Woran das liegt und warum Makler solche Versicherungen trotzdem weiter kritisch betrachten sollten.

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15:03 Uhr | 13. März | 2024
Wird 2024 ein Jahr mit Top-Renditen für Indexpolicen?

Auch wenn sich die Rahmenbedingungen zuletzt verbessert haben: Um mit Indexpolicen eine gute Rendite zu erzielen, braucht man auch eine Portion Glück.

| Quelle: VectorInspiration

Indexpolicen gelten nicht gerade als Verkaufsschlager der Lebensversicherer. Manche Vermittler wie der Versicherungsmakler und Finanzanlagenvermittler Falk Leibenzeder raten sogar deutlich von dieser Produktart ab. Doch nun mehren sich die Einschätzungen von Experten, dass Indexpolicen mit 2024 ein starkes Renditejahr bevorstehen könnte.

So schätzt man bei der Rating-Agentur Assekurata auf Basis einer selbst erstellten aktuellen Marktstudie, dass das laufende Jahr aufgrund der bei fast allen Lebensversicherern erhöhten Überschussbeteiligungen den Kunden zugutekommen wird. „Mit der Anhebung stehen wieder mehr Mittel zur Dotierung von Caps und Quoten zur Verfügung, wodurch sich die Renditechancen der Kunden verbessern dürften“, prognostiziert Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata.

Höhere Überschüsse = bessere Renditechancen

Eine höhere Überschussbeteiligung ermöglicht, vereinfacht gesagt, eine höhere Indexpartizipation. Wie das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) erklärt, wird nicht das gesamte Vertragsguthaben in den Index selbst investiert, sondern nur die Überschussbeteiligung des jeweiligen Vertrags dafür verwendet, quasi das Recht auf Partizipation an der Indexrendite zu erwerben. Laut dem IVFP geschieht dies durch spezielle Finanzmarktinstrumente wie zum Beispiel Optionen. Je mehr Geld für die Optionen zur Verfügung steht, desto besser fallen deren Konditionen aus, zum Beispiel in Form einer höheren Renditeobergrenze (Cap), so die Experten. Gleichzeitig sichern die Optionen die möglichen Verluste von Indizes ab, weshalb Indexpolicen keinen Verlust einfahren können.

Laut der Assekurata-Marktstudie beliefen sich die Renditegutschriften der untersuchten Lebensversicherer im Jahr 2023 auf durchschnittlich 1,95 Prozent. Gut möglich also, dass aufgrund der verbesserten Überschusssituation die Rendite in diesem Jahr höher ausfällt. Gleichzeitig warnt Assekurata-Experte Heermann aber auch vor überzogenen Erwartungen, da die Performance von Indexpolicen nicht mit dem unterliegenden Basisindex gleichgesetzt werden könnten.

Nur ein schlechter Monat kann alles zunichtemachen

Dazu kommt, dass in die Assekurata-Marktstudie nur die Daten von zwölf Lebensversicherern eingeflossen sind, die in 2023 über einen Indexpolicen-Marktanteil von rund 40 Prozent verfügten. In einer vergleichbaren Untersuchung des IVFP vom Februar wurden hingegen alle Lebensversicherer berücksichtigt, die derzeit Indexpolicen anbieten. Hier lag die Durchschnittsrendite der Produkte, deren Indexjahr in 2023 endete, bei gerade einmal 1,2 Prozent. Für den Gesamtmarkt wäre ein Anstieg auf 1,95 Prozent also bereits ein Erfolg.

Nicht zuletzt braucht es aber auch ein wenig Glück, um als Inhaber einer Indexpolice eine gute Rendite zu erhalten. Denn die tatsächlich gutgeschriebenen Renditen sind von den Indexstichtagen des jeweiligen Produkts abhängig. „Positive Monatsrenditen werden oben abgeschnitten, negative Ausschläge hingegen voll bei der Berechnung der Renditegutschrift berücksichtigt. Da kann bereits ein schlechter Monat das ganze Indexjahr zunichtemachen“, bringt es IVFP-Chef Michael Hauer auf den Punkt.