Hätten Sie gedacht, dass der Beitragssatz zur Rentenversicherung heute niedriger als zur Jahrtausendwende ist? 1998 lag er bei 20,3 Prozent, heute sind es 18,6 Prozent. Oder hätten Sie gewusst, dass Männer aus Baden-Württemberg mit rund 2.013 Euro brutto im bundesweiten Vergleich die höchsten Altersrenten erhalten?
Diese und weitere interessante Erkenntnisse zeigt der jetzt erschienene Rentenatlas 2025 der Deutschen Rentenversicherung (DRV).
Hier die wichtigsten Fakten daraus im Überblick:
Im Jahr 2024 verzeichnete die Rentenversicherung Einnahmen in Höhe von 402 Milliarden Euro. Die beiden größten Posten: 305,8 Milliarden Euro entfielen auf Einnahmen aus Beiträgen und 87,8 Milliarden Euro auf Bundeszuschüsse.
Von den Ausgaben entfallen rund 90 Prozent auf die Zahlung der Renten. Zweitgrößtes Ausgabenpaket ist die Krankenversicherung der Rentner (KVdR), also die hälftige Beitragszahlung der Rentenversicherung, mit rund 28,7 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2014 betrugen die Ausgaben insgesamt nur 266,2 Milliarden Euro.
Die Rentenversicherung hatte 2023 insgesamt 58,5 Millionen Versicherte. Dabei hat die Zahl der Versicherten mit ausländischer Staatsangehörigkeit einen neuen Höchststand erreicht. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen sind es rund 8,52 Millionen.
6,5 Prozent aller Renten und damit mehr als 1,7 Millionen zahlt die Deutsche Rentenversicherung ins Ausland. Davon allein etwa 72 Prozent in Länder der Europäischen Union. Knapp 86 Prozent aller Auslandsrenten gehen an ausländische Staatsangehörige, die durch ihre Beitragszahlungen Rentenansprüche erworben haben.
Im Bundesdurchschnitt liegt die Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren aktuell bei 1.692 Euro brutto, wobei Männer im Schnitt 1.892 Euro und Frauen 1.459 Euro brutto bekommen. Mit durchschnittlich 1.805 Euro liegt der durchschnittliche Bruttobeitrag der Altersrenten im Saarland am höchsten. Am wenigsten gibt es in Thüringen mit durchschnittlich 1.572 Euro brutto.
Die Standardrente liegt einheitlich in ganz Deutschland bei 1.836 Euro (brutto). Die Standardrente wird anhand eines idealisierten Versicherten ermittelt, der nach 45 Beitragsjahren mit stets durchschnittlichem Verdienst in den Ruhestand tritt.
2025 stiegen die Renten zum zweiten Mal in West- und Ostdeutschland einheitlich um 3,74 Prozent. Davon profitierten rund 21 Millionen Ruheständler.
Der aktuelle Rentenwert – der monatliche Rentenanspruch eines Durchschnittsverdieners nach einem Jahr Zahlung von Rentenbeiträgen – beträgt seit Juli 2025 bundeseinheitlich 40,79 Euro.
Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer bei den Versichertenrenten lag 2024 bei den Männern bei rund 18,9 Jahren, bei den Frauen bei rund 22,1 Jahren. Im Jahr 2019 betrug die Zahl bei den Männern noch rund 18,2 Jahre, bei den Frauen rund 21,7 Jahre.
In den vergangenen Jahren ist das durchschnittliche Alter, in dem Altersrenten erstmalig in Anspruch genommen wurden, weiter gestiegen. Betrug es im Jahr 2003 noch 62,9 Jahre bei Frauen und Männern, so lag es 2024 – ebenfalls für beide Geschlechter – bei 64,7 Jahren.
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