Fusionen und Übernahmen im Versicherungssektor rückläufig

Im Jahr 2023 gab es weltweit 346 abgeschlossene Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) im Versicherungssektor - im Vorjahr waren es noch 449. Diese Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Insurance Growth Report der globalen Anwaltskanzlei Clyde & Co.

"Da die Weltwirtschaft weiterhin unter den Auswirkungen hoher Inflation leidet, war es für viele Versicherungsunternehmen herausfordernd, Finanzierungen für Transaktionen zu finden", Peter Hodgins, Partner bei Clyde & Co in Dubai. Angesichts dieser Marktunsicherheit haben sich die Transaktionspartner im Abwarten-und-Beobachten-Modus befunden, was sich negativ auf das Gesamtvolumen der Transaktionen im Jahr 2023 auswirkte.

Dadurch geht der Versicherungswirtschaft wichtige Innovationskraft verloren. Doch schon in diesem Jahr soll sich das Blatt wieder wenden: Europa soll die Erholung der Versicherungs-M&A im Jahr 2024 anführen. Der Anstieg der Aktivität im zweiten Halbjahr 2023 in Europa, verbunden mit der Erwartung, dass die Zentralbanken später in diesem Jahr die Zinssätze senken werden, gibt Anlass zu der Hoffnung, dass 2024 eine Rückkehr zu den höheren M&A-Niveaus der Jahre vor 2022 erfolgen wird. Internationale Versicherer und MGA, die zuvor primäre Kapazitäten aus anderen Regionen abgezogen haben, suchen nun nach Möglichkeiten, ihr Kapital anderswo einzusetzen.

Die Versicherer möchten laut Eva-Maria Barbosa, Partnerin bei Clyde & Co in München, vor allem bestimmte Geschäftsbereiche erwerben: Insbesondere solche mit hohem Volumen, aber relativ niedrigen Prämienverträgen, die als integrierte oder Affinitätsprodukte verkauft werden können. Unternehmen, die es herausfordernd finden, gesunde Margen im gewerblichen Bereich zu erzielen, suchen nach einem zuverlässigen Cashflow im Privatkundensegment.

Wir glauben, dass die Deal-Aktivitäten den Tiefpunkt dieses aktuellen Zyklus erreicht haben und sich im Jahr 2024 wieder erhöhen werden, wobei Europa den Weg weist.