Firmenchef erklärt Strategie

Wefox peilt erstes positives Ergebnis seiner Geschichte an

Vor zehn Jahren wurde Wefox gegründet, seitdem ist einiges passiert. Nun hält das Unternehmen, das sich vom deutschen Markt zurückgezogen hat, erstmals ein positives Ergebnis für möglich.

Joachim Müller

Firmenchef Joachim Müller peilt mit Wefox das erste positive Ergebnis der Firmengeschichte an. | Quelle: wefox

Einst galt man als Deutschlands bekanntestes Insurtech und wurde zu Spitzenzeiten mit bis zu 4,5 Milliarden Euro bewertet:  Mittlerweile backt man bei Wefox wesentlich kleinere Brötchen. Dafür scheint in diesem Jahr erstmals ein positives Ergebnis möglich. Dieses Ziel formulierte Wefox-Chef Joachim Müller auf einer Fachkonferenz des Handelsblattes, über die die Zeitung auch berichtete. „Ich gehe davon aus, dass wir ein zweistellig positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erzielen werden“, erklärte Müller.

Das 2015 gegründete Unternehmen hat trotz seines noch jungen Alters eine bewegte Geschichte hinter sich. Einst startete man mit dem Ziel, die Versicherungsindustrie hierzulande zu digitalisieren. Ein Versprechen, das viele Investoren begeisterte und den Wert des Unternehmens in die Höhe schießen ließ. 

Doch das Versprechen konnte Wefox nicht erfüllen. Nach und nach trennte sich das Unternehmen nicht nur von seinem Gründerteam, sondern auch von zahlreichen Geschäftsfeldern, verkaufte den hauseigenen Versicherer und zog sich vom deutschen Markt zurück.

Mittlerweile ist Wefox nur noch als Assekuradeur in der Schweiz, Österreich und den Niederlanden unterwegs. Die Neuausrichtung sei nach Angaben von Müller erfolgreich verlaufen – so stellte der Firmenchef für sein Unternehmen einen „zweiten Frühling“ in Aussicht.

Auch eine Rückkehr nach Deutschland scheint zumindest nicht ausgeschlossen. Falls sich Chancen hierzulande ergäben, ziehe man eine solche in Erwägung, erklärte Müller laut Handelsblatt – „allerdings nicht um jeden Preis“.