Die Wohngebäudeversicherer mit den meisten Beschwerden

Die BaFin registrierte erneut weniger Beschwerden als noch im Vorjahr. Zwischen den einzelnen Anbietern gibt es jedoch merkliche Unterschiede.

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08:05 Uhr | 19. Mai | 2021
Viele Beschwerden über Rechtsschutzversicherungen. Bild: Pixabay/MikhailShustov

Schlechte Stimmung seitens der Versicherungsnehmer gab es im vergangenen Jahr vor allem bei der Rechtsschutzversicherung zu beobachten. Bild: Pixabay/MikhailShustov

Pünktlich im Mai hat auch in diesem Jahr die BaFin wieder ihre Beschwerdestatistik über die Versicherer vorgelegt. Wie procontra berichtete, stieg die Zahl der Beschwerden gegenüber dem Vorjahr deutlich von 7.851 (2019) auf 8.216 im vergangenen Jahr – ein Plus von 365, von denen jedoch ein geringerer Prozentsatz erfolgreich war als noch im Vorjahr.  

Die häufigsten Beschwerdegründe waren dabei Verzögerungen bei der Schadenbearbeitung (insgesamt 1.458 Klagen), Fragen bzw. Unstimmigkeiten über den Deckungsumfang der Policen (909) sowie Streit über die Höhe der Versicherungsleistung (811). Für Streit zwischen Kunde und Versicherer sorgten unter anderem die Auseinandersetzungen um die Betriebsschließungsversicherung. Auch Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung bildeten einen Beschwerde-Schwerpunkt.  

Angestiegen ist auch die Zahl der Beschwerden im Bereich der Gebäudeversicherung: Insgesamt 332 Mal reklamierten Verbraucher das Verhalten ihrer Gebäude-Versicherer bei der BaFin – damit sank das Beschwerdeaufkommen leicht gegenüber dem Vorjahr (336) und liegt weiter deutlich unter den Zahlen der jüngeren Vergangenheit. Zum Vergleich: 2018 hatten die BaFin noch 375 Beschwerden erreicht.  

Was auf den ersten Blick als großes Beschwerdeaufkommen erscheint, relativiert sich bei einem Blick auf den Vertragsbestand. Bei knapp 18,3 Millionen Wohngebäude-Verträgen kommt eine Beschwerde auf 55.067 Policen – das ist weniger als in anderen Versicherungszweigen, beispielsweise der Rechtsschutzversicherung, bei der eine Beschwerde auf 47.967 Verträge kommt.  

Zwischen den einzelnen Anbietern gibt es dabei deutliche Unterschiede. Nach absoluten Zahlen gingen die meisten Beschwerden über die Allianz (41), die Sparkassen-Versicherung (31) und die Axa (24) ein. Angesichts der relativ hohen Vertragsbestände relativiert sich das Beschwerdeaufkommen allerdings. Setzt man die Beschwerdeanzahl ins Verhältnis zum Vertragsbestand, schneiden andere Versicherer wesentlich schlechter ab, wie die nachfolgende Bilderstrecke zeigt. Anzumerken ist hierbei jedoch, dass die Aussagekraft der Zahlen mit Vorsicht zu genießen ist: So geben die Zahlen nur einen Eindruck über die eingegangenen Beschwerden wieder. Ob diese letztlich erfolgreich waren, wird aus ihnen nicht deutlich.

Die Wohngebäude-Versicherer mit den meisten Beschwerden

Insgesamt 544.659 Wohngebäude-Policen hat die Provinzial Rheinland in ihrem Bestand. Zu diesen gingen im vergangenen Jahr insgesamt 19 Beschwerden bei der BaFin ein. Somit kommt eine Beschwerde auf 28.666 Verträge. Bild: Provinzial