Die private Unfallversicherung gilt als Cashcow. Laut GDV-Zahlen machten die Versicherer mit der Unfall-Sparte im Geschäftsjahr 2019 mit jedem eingenommenen Beitragseuro rund 23 Cent Gewinn. Nur in der Hausratversicherung lag der Gewinnanteil noch höher.
Klar, dass die Versicherer sich bemühen, möglichst viele der lukrativen Unfall-Policen auf sich zu vereinen. Dies gelang im Geschäftsjahr 2019 immerhin 27 der 50 größten Anbieter (Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen: 94 Prozent) auf dem deutschen Markt. Das geht aus dem aktuellen „Branchenmonitor Unfallversicherung“ hervor, den die V.E.R.S. Leipzig GmbH zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der Unternehmensgeschäftsberichte erstellt hat.
Der Studie zufolge ist jedes der 50 Unternehmen im Durchschnitt um 17.739 Verträge gewachsen. Insgesamt läge die Anzahl ihrer Verträge (29,4 Millionen) damit schon über der Gesamtheit, die der GDV in seinem Statistischen Taschenbuch Ende 2019 für die ganze Branche ausweist (25,8 Millionen). Laut Studienleiter Clemens Wilde von V.E.R.S. Leipzig liege das aber an einer abweichenden Zählweise des GDV. Für die Branchenmonitore würde Wilde stets die Werte verwenden, welche die Unternehmen als Vertragszahlen in ihren Geschäftsberichten ausweisen, erklärte er auf procontra-Nachfrage.
Tatsächlich gab es im Geschäftsjahr 2019 nur 6 Versicherer, die ihre Bestände um mehr ausbauen konnten als den Durchschnitt von 17.739 Verträgen. Dabei muss auch ein Sondereffekt berücksichtigt werden, den wir in der untenstehenden Bilderstrecke erklären. Die VHV konnte zudem nur überdurchschnittlich wachsen, da sie von 2018 auf 2019 die Zählweise ihrer Verträge geändert hat.