Die Unfallversicherer mit dem größten Vertragszuwachs

Mit der privaten Unfallversicherung lässt sich viel Geld verdienen. Doch im Jahr 2019 konnte nur eine Handvoll Anbieter wirklich große Vertragszuwächse in dieser Sparte erzielen. Ein Versicherer überragte dabei alle anderen deutlich.

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09:01 Uhr | 19. Januar | 2021
In der privaten Unfallversicherung konnten 2019 zwei Anbieter um über 500.000 Verträge wachsen – einer von ihnen jedoch nur über einen Sondereffekt. Bild: Pixabay/ar130405

In der privaten Unfallversicherung konnten 2019 zwei Anbieter um über 500.000 Verträge wachsen – einer von ihnen jedoch nur über einen Sondereffekt. Bild: Pixabay/ar130405

Die private Unfallversicherung gilt als Cashcow. Laut GDV-Zahlen machten die Versicherer mit der Unfall-Sparte im Geschäftsjahr 2019 mit jedem eingenommenen Beitragseuro rund 23 Cent Gewinn. Nur in der Hausratversicherung lag der Gewinnanteil noch höher.

Klar, dass die Versicherer sich bemühen, möglichst viele der lukrativen Unfall-Policen auf sich zu vereinen. Dies gelang im Geschäftsjahr 2019 immerhin 27 der 50 größten Anbieter (Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen: 94 Prozent) auf dem deutschen Markt. Das geht aus dem aktuellen „Branchenmonitor Unfallversicherung“ hervor, den die V.E.R.S. Leipzig GmbH zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der Unternehmensgeschäftsberichte erstellt hat.

Nur wenige wuchsen deutlich

Der Studie zufolge ist jedes der 50 Unternehmen im Durchschnitt um 17.739 Verträge gewachsen. Insgesamt läge die Anzahl ihrer Verträge (29,4 Millionen) damit schon über der Gesamtheit, die der GDV in seinem Statistischen Taschenbuch Ende 2019 für die ganze Branche ausweist (25,8 Millionen). Laut Studienleiter Clemens Wilde von V.E.R.S. Leipzig liege das aber an einer abweichenden Zählweise des GDV. Für die Branchenmonitore würde Wilde stets die Werte verwenden, welche die Unternehmen als Vertragszahlen in ihren Geschäftsberichten ausweisen, erklärte er auf procontra-Nachfrage.

Tatsächlich gab es im Geschäftsjahr 2019 nur 6 Versicherer, die ihre Bestände um mehr ausbauen konnten als den Durchschnitt von 17.739 Verträgen. Dabei muss auch ein Sondereffekt berücksichtigt werden, den wir in der untenstehenden Bilderstrecke erklären. Die VHV konnte zudem nur überdurchschnittlich wachsen, da sie von 2018 auf 2019 die Zählweise ihrer Verträge geändert hat.

Unfall: Diese Versicherer wuchsen am stärksten

Die Bayerischer Versicherungsverband Versicherungsaktiengesellschaft (gehört zur Versicherungskammer Bayern) konnte im Geschäftsjahr 2019 unter dem Strich um 19.211 Unfall-Policen wachsen. Das entspricht einem Plus von 1,9 Prozent. Nach Verträgen ist sie mit insgesamt 1.057.244 der 9.-größte Unfallversicherer. Bild: GDV