Die 10 Wohngebäudeversicherer mit der niedrigsten Schaden-Kosten-Quote

Die Wohngebäudeversicherung gilt als schwierig, viele Versicherer weisen eine hohe Schaden-Kosten-Quote auf. Doch für einige Versicherer ist das Geschäft mit der Police fürs Haus sehr profitabel.

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12:06 Uhr | 28. Juni | 2022
Combined-Ratio Bild: gorodenkoff

Einige Wohngebäudeversicherer arbeiteten zwischen 2015 und 2020 besonders profitabel. Bild: gorodenkoff

2021 war für die deutschen Wohngebäudeversicherer ein Schock: Unwettertief „Bernd“ beschädigte oder zerstörte im Sommer zahlreiche Häuser vor allem im Westen der Republik – ein Milliardenschaden. Viele Versicherer sprachen im Anschluss von einem historischen Schadenereignis.  

2020 verlief aus Sicht der Unternehmen hingegen weitaus erfreulicher – auch weil Extremwetterereignisse in dem Jahr weitgehend ausblieben. Die über Jahre über 100 Prozent liegende Schaden-Kosten-Quote beziehungsweise Combined-Ratio sank erneut und lag mit 89,50 Prozent im zweiten Jahr in Folge unter der magischen 100-Prozent-Grenze. Das heißt: Die Versicherer verbuchten mehr Beitragseinnahmen, als sie für die Begleichung von Schäden ausgeben mussten. Lediglich sechs der 50 größten Wohngebäudeversicherer wiesen auch für 2020 eine Combined-Ratio über 100 Prozent aus. 

Auf Sechs-Jahres-Sicht fällt die Bilanz für viele Versicherer weniger rosiger aus. Laut aktuellem „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH, für den die 50 größten deutschen Wohngebäudeversicherer (Marktabdeckung: 95 Prozent nach Prämieneinnahmen) unter die Lupe genommen worden sind, wiesen 21 Unternehmen im Durchschnitt der Geschäftsjahre 2015 bis einschließlich 2020 eine Combined-Ratio über 100 Prozent aus.  

Das bedeutet im Umkehrschluss: 29 Versicherer verdienten mit der Wohngebäudeversicherung tatsächlich Geld. Zehn Versicherer kamen auf ein Schaden-Kosten-Quote von unter 90 Prozent, bei einem Versicherer lag die Quote sogar unter 60 Prozent. Für welche Versicherer das Geschäft mit Wohngebäudeversicherungen zuletzt besonders profitabel verlief, haben wir in der unten stehenden Bilderstrecke für Sie zusammengefasst.

Die profitabelsten Wohngebäudeversicherer

Mit einem Schadenvolumen in Höhe von über einer Milliarde Euro war das Unwettertief "Bernd" im vergangenen Jahr das größte Schadenereignis in der Geschichte der Provinzial und dürfte die Combined Ratio in der Wohngebäudeversicherung deutlich nach oben schieben. Im Durchschnitt der Geschäftsjahre 2015 bis einschließlich 2020 kam die Provinzial Rheinland jedoch auf eine Combined-Ratio in Höhe von 88,77 Prozent. Mit Beitragseinnahmen in Höhe von 349 Millionen Euro war die Provinzial Rheinland, die 2020 mit der Provinzial NordWest zusammenging, der siebtgrößte Wohngebäudeversicherer in Deutschland. Bild: GDV