Schadenfall der Woche
Was am Sonntag, dem 19. Oktober, um 9:30 Uhr begann, dauerte nur wenige Minuten, hat Frankreich aber nachhaltig erschüttert. Vier maskierte Täter hatten einen Lkw mit einer Hebebühne neben dem Louvre geparkt. Während zwei von ihnen auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in die berühmte Apollon-Galerie des Museums.
Dort erbeuteten sie in nur wenigen Minuten acht unschätzbar wertvolle Schmuckstücke und entkamen anschließend unerkannt – auch weil das Alarmsystem an dem Fenster offenbar defekt war.
Der materielle Schaden des Louvre-Coups soll sich auf rund 88 Millionen Euro belaufen. Und wie es aussieht, wird der Staat wohl auf diesen Kosten sitzen bleiben, sollte das Diebesgut nicht wieder auftauchen. Denn versichert waren die wertvollen Schmuckstücke wohl nicht.
Die Financial Times zitiert Charlie Horrell, den Leiter der Kunstabteilung beim Versicherungsmakler Marsh, mit den Worten: „Für eine Institution wie den Louvre ist es fast unmöglich, die gesamte Sammlung zu versichern.“ Das würde den Markt überfordern. Mit anderen Worten: Die Haftung liegt in diesem Fall beim französischen Staat.
Anders verhält sich das bei privaten Galerien wie etwa der Louis Vuitton Foundation. Sie schließen laut Horrell in der Regel gewerbliche Versicherungen für ihre Kunstwerke ab.
Blitzraub im Louvre: Vier maskierte Täter stahlen am 19. Oktober in wenigen Minuten acht wertvolle Schmuckstücke, darunter ein Diamant-Diadem von Kaiserin Eugénie.
Sicherheitslücke: Die Diebe nutzten eine Hebebühne und ein defektes Alarmsystem, um unbemerkt in die Apollon-Galerie einzudringen.
Finanzielles Desaster: Der Schaden beträgt rund 88 Millionen Euro – da die Stücke nicht versichert waren, muss vermutlich der französische Staat für den Verlust aufkommen.