Kfz-Schutzbriefe: Franke und Bornberg warnt vor Teufeln im Detail
In vielen Bundesländern sind noch Sommerferien und während diesen fahren die Deutschen gern mit ihrem Auto in den Urlaub. Doch das bringt auch das Risiko von Pannen auf der Autobahn mit sich. Schnelle Hilfe versprechen dann Kfz-Schutzbriefe von Automobilclubs wie dem ADAC oder mittlerweile auch vielen Kfz-Versicherern. Von der Service-Hotline über Pannenhilfe direkt vor Ort oder Abschleppen zur nächsten Werkstatt bis hin zur Übernahme von Hotelkosten, Mietwagen und Krankenrücktransport wollen sie die Rettung in der Not sein.
Doch laut dem Analysehaus Franke und Bornberg geht die Qualität der Schutzbriefe weit auseinander. Erstmals hat es sich deshalb zahlreiche Angebote genauer angesehen und für deren Bewertung ein Verfahren aus 37 Kriterien erstellt. Dazu gehören unter anderem Geltungsbereich, Wiederherstellung der Fahrbereitschaft, Ersatzteilversand, Ersatz von Reisedokumenten, Mietwagenbereitstellung oder auch Verzollung und Verschrottung des Fahrzeugs nach einem Diebstahl im Ausland.
Aber auch, wenn diese Leistungen in einem Schutzbrief grundsätzlich enthalten sind, variieren deren Ausgestaltungen in den Bedingungen teils stark. „Manche Versicherer leisten beispielsweise erst, wenn die Panne mindestens 50 Kilometer vom Wohnort entfernt passiert. Während das bei der Kostenübernahme für ein Hotelzimmer noch nachvollziehbar sein mag, reicht diese Einschränkung bei einer Bergung oder einem Abschleppdienst schlicht nicht aus – wer liegen bleibt, braucht Hilfe, unabhängig vom Standort“, kritisieren die Analysten.
Auch bei anderen Kriterien stecke der Teufel im Detail. So müsse der Ersatzteilversand so gestaltet sein, dass das dringend benötigte Stück schnell und zuverlässig dorthin geliefert wird, wo es gebraucht wird. Verzögerungen oder abwegige Lieferorte würden schließlich wenig bringen.
Über sein Analyseverfahren hat Franke und Bornberg die Kfz-Schutzbriefe von Automobilclubs und Versicherern in einem Rating miteinander verglichen. Mit 85 Prozent schnitt dabei das Produkt der Dialog Versicherung am besten ab. Die Generali-Tochter überzeugte vor allem in den Kriterien Versicherte Personen, Mietwagen bei Unfall/Panne/Diebstahl im Ausland, Krankenrücktransport, Mindestentfernung Schadenort, Übernachtung, Leistungen bei verlorenen oder defekten Fahrzeugschlüsseln, Ersatz von Reisedokumenten und Kostenerstattung bei Reiseabbruch.
Den zweiten Platz belegt mit 84 Prozent das Produkt der Sparkassenversicherung Sachsen. Den dritten Platz teilen sich mit jeweils 82 Prozent Debeka, Europa, Continentale, Generali und VHV.
Die vollständigen Kriterien und Top-Ergebnisse des Kfz-Schutzbrief-Rankings kann man hier nachlesen.