Die Finanzaufsicht BaFin hat der Freeyou AG, einer 100-prozentigen Tochter der DEVK, die Erlaubnis für mehrere Versicherungssparten entzogen. Das teilte die BaFin am vergangenen Freitag mit. Die entsprechende Verfügung erging jedoch bereits zum 13. August dieses Jahres.
Laut einer Sprecherin des Versicherers handele es sich dabei um Lizenzen für Versicherungssparten, die vom Versicherer bislang nicht genutzt wurden. Darunter fallen unter anderem Versicherungen gegen Miet- und Einkommensausfall oder Berufsrisiken. Der Versicherer hat selbst auf die Lizenzen verzichtet.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen aus der Kfz-Versicherung zurückgezogen. Diese hatte man 2019 auf den Markt gebracht. Das Ziel: junge, digital affine Kunden von sich zu überzeugen. Im vergangenen Jahr erfolgte dann aber der Rückzug: Zu kostenträchtig war offenbar das Geschäft mit Kfz-Versicherungen, das aufgrund stark steigender Preise für Auto-Ersatzteile und hohe Werkstattkosten bei den meisten Versicherern für tiefrote Zahlen sorgte. Rund 20.000 Kunden mussten sich darauf einen neuen Kfz-Versicherer suchen.
Stattdessen kündigte der Versicherer damals an, sich neben der weiter vertriebenen Reparaturkosten- und Gegenstandversicherungen künftig auf andere Produkte konzentrieren zu wollen. Geplant war unter anderem der Launch einer privaten Cyber- sowie einer Mobilitätsversicherung, kündigte Freeyou damals in einer offiziellen Mitteilung an.
Freeyou war 1994 als German Assistance als Versicherung AG gegründet worden. Im Jahr 2010 erwarb schließlich die DEVK sämtliche Anteile am Spezialversicherer aus Legden und nannte diesen schließlich in Freeyou um.