Die Wohngebäudeversicherer mit den höchsten Beschwerdequoten

Die Wohngebäudeversicherung ist im vergangenen Jahr aus mehreren Gründen stärker in den Fokus gerückt. Sei es aufgrund der besonders kräftigen inflationsbedingten Beitragserhöhungen oder auch wegen der anhaltenden Diskussion über die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschöden für jedes Gebäude hierzulande.

Dennoch hat sich die Sparte in der Wahrnehmung der Verbraucher verbessert – zumindest wenn man auf das Beschwerdeaufkommen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) blickt. Im Jahr 2022 hatte diese 402 Beschwerden über Wohngebäudeversicherer abschließend bearbeitet, im vergangenen Jahr waren es dann nur noch 300. Das geht aus der nun veröffentlichten Beschwerdestatistik der Aufsicht hervor. Generell ist das Beschwerdeaufkommen in der Wohngebäudeversicherung deutlich geringer als beispielsweise in Kfz und Leben mit jeweils über 1.000 Fällen.

Die 300 Fälle verteilen sich auf 55 Versicherer mit zusammen rund 18 Millionen Verträgen. Somit ergibt sich eine marktweite Beschwerdequote von 1,69 Fällen pro 100.000 Verträgen. Die verhältnismäßig geringe Anzahl an Beschwerden bewirkt dabei, dass nur eine einzige Eingabe mehr oder weniger die Quote eines Unternehmens bereits merklich verändern kann.

Die meisten Eingaben beziehen sich mit 25 Stück auf die Axa. Aufgrund ihres relativ großen Bestands von 893.394 Policen zum Ende des Geschäftsjahres 2022 (darauf nimmt die BaFin in ihrer Statistik Bezug), kommt sie auf eine Beschwerdequote von 2,8. Beim größten Wohngebäudeversicherer Allianz (2.461.147 Policen) kam es dagegen nur zu 18 Fällen (Quote: 0,73).

Um die Wohngebäudeversicherer mit den höchsten Beschwerdequoten zu gruppieren, haben wir eine Liste der Anbieter erstellt (siehe Tabelle unten), deren Quoten mindestens doppelt so hoch sind wie der Marktdurchschnitt, also 3,38 und höher. Dies betrifft neun Unternehmen. Die rote Laterne behält, wie schon in den beiden Vorjahren, der Schleswiger Versicherungsverein. Allerdings ist die Anzahl der abschließend bearbeiteten Fälle dort im Vergleich zu 2022 (66 Stück) deutlich gesunken auf nur noch 24 Stück.