Die 25 größten Anbieter im Vergleich

Diese 6 Rechtsschutzversicherer schrieben rote Zahlen

Dem Dauerthema Dieselgate zum Trotz konnte der Großteil der deutschen Rechtsschutzversicherer zuletzt Gewinne erzielen. Nur sechs Unternehmen machten Verluste. Der „Spitzenreiter“ setzt offenbar auf Wachstum statt Profitabilität.

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14:05 Uhr | 11. Mai | 2023

Von den 25 größten Rechtschutzversicherern steckten sechs zuletzt mehr oder weniger tief in den roten Zahlen.

Das Jahr 2021 war ein relativ gutes für die deutschen Rechtsschutzversicherer. Nach einem branchenweiten Ausschlag in die Verlustzone ein Jahr zuvor (Combined Ratio: 102,6 Prozent), kehrten sie zuletzt wieder in die, auf lange Sicht gewohnte, enge Gewinnzone zurück. Am Ende standen 98,4 Prozent zu Buche, also ein versicherungstechnischer Gewinn von 1,6 Prozent. Neuere branchenweite Zahlen liegen laut dem GDV noch nicht vor.

Das klingt erst einmal nach einem tollen Ergebnis, wo doch seit Jahren der Dieselskandal schwer auf der Sparte lastet. Allein in 2021 leisteten die Rechtsschutzversicherer rund drei Milliarden Euro für Dieselgate-Schäden. Längst hat sich der Skandal zum größten Schaden in ihrer Geschichte entwickelt und könnte sich sogar noch heftig ausweiten. Denn der BGH verhandelt gerade in einem Dieselverfahren, dessen für Ende Juni erwartetes Urteil die Tür öffnen könnte für Millionen weitere Klagen von Dieselfahrern. Entsprechend dürften dann auch viele neue Schadenfälle auf die Rechtsschutzversicherer zukommen und ein profitables Geschäftsergebnis unwahrscheinlicher machen.

Bis dahin sind die unprofitablen Anbieter aber deutlich in der Unterzahl. Von den 25 größten Rechtschutzversicherern hierzulande (Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen: 98 Prozent) konnten 19 im Jahr 2021 einen Gewinn erzielen. Das hat die V.E.R.S. Leipzig GmbH in ihrem „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung“ ausgerechnet. Die Combined Ratios der sechs Unternehmen in den roten Zahlen (siehe Bilderstrecke oben) lagen zwischen 101,3 und 126,7 Prozent. Vor allem der Versicherer mit der roten Laterne konnte in keinem der letzten sechs Jahre einen Gewinn erzielen, wuchs dafür bei den Vertragszahlen in dieser Zeit verhältnismäßig kräftig.