Finanzvertrieb stellt Zahlen vor

DVAG: Zahl der Vermögensberater sank 2022

Der Finanzvertrieb hat seine Geschäftszahlen für 2022 kommuniziert. Während das Geschäft mit Bausparverträgen florierte, ging das Neugeschäft mit Lebensversicherungen zurück. Hierfür nennt die DVAG eine klare Ursache.

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14:04 Uhr | 03. April | 2023
DVAG

Der Finanzvertrieb DVAG hat seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr kommuniziert.

| Quelle: DVAG

Während die Bild-Zeitung in der vergangenen Woche schwerpunktmäßig über ein Konzert des englischen Sängers Robbie Williams für die Vermögensberater des DVAG-Konzerns berichtete, wollte der Finanzvertrieb lieber die Geschäftszahlen für das zurückliegende Jahr kommunizieren.

Gegenüber dem Vorjahr ging der Umsatz des Unternehmens um 1,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Vor allem das Geschäft mit Bausparverträgen florierte 2022. Das Neuspar-Baugeschäft stieg gegenüber 2021 um 77,7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro.

Beim Geschäft mit Lebensversicherungen ging das Neugeschäft jedoch zurück: Statt 19,1 Milliarden Euro kann die DVAG für 2022 nur noch 16,6 Milliarden Euro vorweisen. Im aktuellen Unternehmensbericht macht der Finanzvertrieb vor allem die Politik verantwortlich. Diese habe es bislang versäumt, die Riester-Rente zu reformieren. „Das Produkt kann deshalb seit 2022 nicht mehr angeboten werden“, heißt es hierzu. 2021 hatte die DVAG noch knapp 112.000 Riester-Verträge an den Mann und die Frau gebracht.

Weniger Vermögensberater

Noch interessanter ist ein Blick auf die Vertriebsorganisation. Im aktuellen Unternehmensbericht wird die Zahl der hauptberuflichen Vermögensberaterinnen und Vermögensberater mit über 18.000 beziffert. Im vergangenen Jahr war an gleicher Stelle jedoch von 18.500 die Rede gewesen.

Mehrere Versicherer hatten zuletzt angekündigt, ihre Ausschließlichkeitsvertriebe ausbauen zu wollen. Bedienen Sie sich hierfür bei der DVAG? Denkbar wäre zudem, dass sich eine große Zahl DVAGler für einen Gang in die Maklerschaft entschieden hat.

Eine Nachfrage bei der DVAG ergibt jedoch einen profaneren Grund: Die Zahl der Vermögensberater sei gesunken, da eine große Zahl im vergangenen Jahr aus Altersgründen ausgeschieden sei, teilte eine Sprecherin mit. Nachwuchssorgen bestehen laut Angaben der Frankfurter nicht: Auch im vergangenen Jahr haben 1.500 Menschen neu als Vermögensberater beziehungsweise Vermögensberaterin bei der DVAG angefangen.