Laufzeit bis 2027
Die wichtigsten Eckpunkte des neuen Gehaltstarifvertrags für Versicherungsvermittler.
Wie die Ausbildungsvergütungen angepasst werden.
Wann es mit den Verhandlungen für den Innendienst weitergeht.
Für das Versicherungsvermittlergewerbe tritt ein neuer Gehaltstarifvertrag in Kraft. Die Einigung, auf die sich der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) und Verdi verständigt haben, sieht eine Gehaltserhöhung in zwei Stufen vor: In diesem Monat steigen die Einkommen zunächst um 8,5 Prozent, gefolgt von einer weiteren Anpassung um 2,0 Prozent ab Juli 2026.
Mit dem neuen Tarifvertrag, der eine Laufzeit bis Mitte 2027 hat, endet eine lange Phase tariflicher Stagnation – der vorherige Vertrag war bereits Ende August 2020 ausgelaufen. Der BVK bemühte sich seitdem um einen neuen Tarifvertrag.
Das für den Tarifvertrag zuständige Präsidiumsmitglied, BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer, ist mit dem Abschluss hochzufrieden: „Betrachtet man die erste Anpassung von 8,5 Prozent im Kontext der vergangenen ,anpassungsfreien‘ Jahre, ergibt sich seit 2020 eine durchschnittliche jährliche Gehaltserhöhung von lediglich rund 1,4 Prozent. Damit überfordern wir die Vermittlerbetriebe nicht.“
Bereits gezahlte unternehmensinterne Erhöhungen werden Vollmer zufolge auf die neue tarifliche Anpassung angerechnet. Damit biete die neue Vereinbarung nicht nur Planungssicherheit, sondern auch Flexibilität für die Unternehmen.
Die Ausbildungsvergütungen liegen nach der neuen Vereinbarung im ersten Ausbildungsjahr bei monatlich 970 Euro, danach steigen sie im zweiten Jahr auf 1.030 Euro, bis sie schließlich im dritten Ausbildungsjahr 1.100 Euro erreichen.
„Wenn man dies mit den durchschnittlichen Ausbildungsvergütungen vergleicht, liegen diese Werte deutlich über denen anderer Branchen“, so BVK-Vizepräsident Vollmer. „Grund dafür ist, dass in Zeiten des Nachwuchsmangels an Versichererstandorten wie Hamburg, München, Köln und Stuttgart Azubis nur mit einer Vergütung auf dem Niveau des Arbeitgeberverbandes der Versicherungsunternehmen in Deutschland zu bekommen sind.“
Für die Beschäftigten des Innendienstes der Privaten Versicherungen gibt es indes noch immer keine Einigung. Für Freitag ist eine neue Verhandlungsrunde zwischen dem Arbeitgeberverband der Versicherer (AGV) und den Gewerkschaften Verdi und DBV angesetzt. Mit dieser Runde soll laut AGV letztmalig der Versuch unternommen werden, eine ansonsten wegen der schwierigen Terminlage bis in den Herbst hinein notwendige Verschiebung der Tarifverhandlungen zu vermeiden.