Das sollten Sie vermeiden

9 häufige Irrtümer bei der Abwicklung eines Bestandsverkaufs

Sie überlegen Ihren Kundenstamm zu verkaufen oder zu übertragen? Dann müssen Sie zahlreiche Aspekte berücksichtigen. Hier zeigen wir die neun verbreitetsten Missverständnisse im Kauf- und Verkaufsprozess und wie Sie diese umgehen können.

07:06 Uhr | 16. Juni | 2023
Neun häufige Irrtümer bei der Abwicklung eines Bestandsverkaufs

Neun häufige Irrtümer beim Verkauf eines Kundenstamms. Erfahren Sie, welche Missverständnisse im Kauf- und Verkaufsprozess auftreten können und wie Sie sie vermeiden können.

| Quelle: Roos Koole
  1. Die Übertragung findet schnell und ohne Verzögerungen statt

    Die Annahme, dass der Übergabeprozess zügig und ohne Unterbrechungen durchgeführt wird, kann zu falschen Vorstellungen führen. Tatsächlich kann dieser Prozess aufgrund von Vertragsverhandlungen, rechtlichen Überprüfungen und anderen logistischen Herausforderungen länger dauern als ursprünglich angenommen

  2. Kunden können ohne Weiteres übertragen werden

    Dies ist ein häufiges Missverständnis: Es ist wichtig zu beachten, dass die Vertragspartner in einer Versicherung immer die Versicherungsgesellschaft und der Versicherte sind, nicht der Makler und der Versicherte. Was jedoch übertragen werden kann, sind beispielsweise Courtageansprüche gegenüber der Versicherungsgesellschaft oder die Möglichkeit, Neugeschäfte aus bestehenden Kundenbeziehungen zu generieren.

  3. Nach dem Verkauf endet die Verantwortung

    Es ist ein Irrtum zu glauben, dass nach dem Verkauf eines Kundenstammes alle Verantwortungen enden. Es kann vertraglich festgelegte Nachverpflichtungen geben, die noch Jahre nach dem Verkauf gelten können. Dies könnte beispielsweise Unterstützung bei Kundenanfragen oder Beratungsaufgaben betreffen.

  4. Verkauf ohne Berater durchführen

    Es mag verlockend erscheinen, den Verkaufsprozess ohne zusätzliche Berater zu gestalten, dies kann jedoch langfristig zu Komplikationen führen. Da eine Vielzahl von steuerlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen bei der Übergabe des Bestandes aufkommen können, ist die Einbeziehung von Fachleuten ratsam.

  5. Verkaufen Sie nur an bekannte Makler

    Obwohl persönliches Vertrauen in jedem Geschäft wichtig ist, ist dies nicht der einzige zu beachtende Aspekt. Auch die langfristige strategische Ausrichtung und die Frage, ob die Kundenstämme der Makler harmonieren, sind ausschlaggebend.

  6. Die doppelte Jahrescourtage entspricht dem Kaufpreis

    Die richtige Berechnung des Kaufpreises ist weitaus komplizierter und setzt eine detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Daten der vergangenen Jahre und eine solide Wachstumsprognose voraus. Es gibt inzwischen mehrere Online-Plattformen, die bei der Schätzung und Bewertung Ihres Unternehmens helfen können.

  7. Potenzielle Käufer haben das Recht, Kundendaten einzusehen

    Das deutsche Datenschutzrecht stellt strenge Anforderungen, die bei einer Übernahme eingehalten werden müssen. Für die Bewertung des Bestands dürfen nur bestimmte statistische Daten, wie beispielsweise die Altersverteilung der Kunden, verwendet werden.

  8. Der Käufer wird den Bestand in gleicher Weise verwalten

    Nicht alle Käufer verfolgen die gleiche Bestandsverwaltungsstrategie. Es ist daher wichtig, zu bedenken, dass der Käufer nach Abschluss der Transaktion möglicherweise andere Strategien zur Kundenpflege und Geschäftsentwicklung einsetzt. Käufer und Verkäufer sollten sich daher vorher über die Geschäftspraktiken und die Unternehmenskultur austauschen.

  9. Der Verkauf eines Bestands ist immer die beste Option

    Jeder Makler oder Unternehmer sollte die verschiedenen Optionen sorgfältig abwägen, bevor er sich für den Verkauf des Bestands entscheidet. Eine Alternative könnte beispielsweise sein, das Unternehmen an einen Nachfolger zu übergeben oder strategische Partnerschaften einzugehen.